Wie Monde so silbern

  • Carlsen
  • Erschienen: Juni 2022
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übersetzt von Astrid Becker; Broschur, 384 Seiten

Band 1 von aus der Luna-Chroniken-Reihe

ISBN: 9783551320407

Wie Monde so silbern
Wie Monde so silbern
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Julian Hübecker
9101

Jugendbuch-Couch Rezension vonSep 2022

Aschenputtel meets Cyborg

Die Erde in der fernen Zukunft: Nach dem vierten Weltkrieg schließen sich die Länder zu einem Staatenbund zusammen. Cinder interessiert das wenig; sie will nur reparieren und ihr bescheidenes Leben führen. Doch dann sucht Prinz Kai sie auf, und ihre Welt steht auf dem Kopf. Denn in Cinder steckt mehr, als sie weiß – und das könnte über Sieg oder Niederlage gegen die verhasste Königin vom Mond entscheiden …

„Was, wenn es da draußen irgendwo ein Mädchen gäbe, das Levana vom Thron stoßen könnte? Eins, das noch stärker ist als sie?“

Cinder ist ein Cyborg: Beinahe 40 % ihres Körpers ist modifiziert. Warum, weiß sie nicht. Eine richtige Familie hat sie auch nicht. Sie wächst bei ihrer Stiefmutter samt zwei Töchtern auf; ihr Stiefvater, der sie als kleines Kind aufgenommen hat, verstirbt an Letumose. Diese furchtbare Krankheit macht sich zuerst durch blaue Flecken bemerkbar, führt wenige Tage später zum Tode. Ein Gegenmittel gibt es bisher nicht.

Auch der Kaiser ist betroffen, und sein Sohn Kai hofft auf Genesung. Denn die politische Lage ist alles andere als einfach: Die Lunarier vom Mond – allen voran Königin Levana – wollen die Erde unter ihre Herrschaft bringen. Prinz Kai muss unbedingt eine Lösung finden, um die Königin aufzuhalten. Daher braucht er die Hilfe von Cinder, um einen ihrer Androiden zu reparieren. Prinz Kai ist sofort fasziniert von ihr, ohne zu wissen, dass sie ein Cyborg ist. Daher lädt er sie zum Ball als seinen Ehrengast ein.

Doch Cinder muss absagen – denn zum einen erlaubt es ihr ihre Stiefmutter nicht, zum anderen erkrankt ihre Stiefschwester an Letumose. Cinder als Cyborg könnte das Geheimnis um das Gegengift in sich tragen. Dann überschlagen sich die Ereignisse …

Die Erfolgsreihe als Taschenbuch

Die Luna-Chroniken haben Marissa Meyer auf einen Schlag bekannt gemacht. Zehn Jahre ist es nun her, dass sie diese Aschenputtel-Adaption auf den Markt gebracht hat. Da ich den Hype darum nie nachverfolgt habe, war ich umso gespannter, ob die Reihe hält, was sie verspricht. Und tatsächlich hat die Autorin eine spannende Science-Fiction-Story geschrieben, die mit einem Cliffhanger endet, der Bock auf mehr macht.

Dabei nutzt sie Aschenputtel-Elemente in abgewandelter Form: die Stiefmutter und
-schwestern, der Prinz, der Ball und vieles weiteres. Es wäre auch enttäuschend gewesen, wenn die Schnittpunkte weniger vorhanden wären.

Die Welt ist nicht sonderlich komplex, aber gut durchdacht. Es macht Spaß, hineinzutauchen und herauszufinden, wie die Politik und Gesellschaft dort funktionieren. Allgemein nutzt Meyer einen einfachen Schreibstil, ohne sehr ins Detail zu gehen. Das stört in diesem Fall nicht sonderlich, weil sie den Lesefluss konstant hält. Man darf gespannt sein, wie es mit den Fortsetzungen laufen wird, die andere Märchen adaptieren, aber die Geschichte fortsetzen.

Fazit

Viele werden es schon gelesen haben. Für die, die es noch nicht haben, denen sei ans Herz gelegt, es auszuprobieren. Märchen-Adaptionen sind sowieso wieder schwer angesagt. Diese Reihe trifft also den Zeitgeist.

Wie Monde so silbern

Marissa Meyer, Carlsen

Wie Monde so silbern

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