So sieht ein Pageturner aus!
Sierra hat Angst: Vor ihren Augen explodiert eine Sauerstoffflasche und verletzt ihre Kolleginnen und Kollegen schwer. Auch Mitch ist darunter, jener Kollege, den sie eigentlich mag – was sie ihm (und vor allem sich selbst) gegenüber aber niemals zugeben würde. Sie weiß jedoch nicht, wie schwer seine Verletzungen sind und wie groß ihre Schuld sein wird …
„Das Kollegium ist da, wenn du deinen Job machst, aber Freundinnen und Freunde? Sie sind wie ein Spiegel.“
Auf einmal waren da nur noch Rauch, Hitze und Lärm. Sierra ist wie paralysiert, als in ihrem Kopf ankommt, was ihre Augen bereits wahrgenommen haben: Etwas ist im Fahrstuhl im Whitestone Hospital explodiert. Kolleginnen und Kollegen werden durch die Luft geschleudert und bleiben reglos liegen. Assistenzärztin Sierra hat Glück – und doch ist da nur Schmerz in ihrem Körper: Denn unter den Verletzten ist ihr Kollege Mitch. Sie muss handeln und funktionieren – dabei hat sie bereits wertvolle Sekunden verloren …
Mitch erleidet Verbrennungen und liegt auf der Intensivstation. Sierra gibt sich die Schuld, nicht schnell genug gewesen zu sein. Dabei wollte sie sich in ihrer Assistenzzeit nur auf sich und ihre Arbeit konzentrieren; Kollegen sind dabei nur eine Ablenkung. Nun hat sie sich nicht nur mit ihrer Kollegin Laura angefreundet, sondern auch noch ständig dieses Kribbeln im Körper, wenn sie auf Mitch trifft. Dabei weiß sie noch nicht einmal, was das zwischen ihnen ist! Und bevor sie es herausfinden kann, passiert dieser schreckliche Unfall.
Dabei hat sie eigentlich genug um die Ohren: Die toxische Beziehung zu ihrer Mutter wird eher schlechter als besser, und auch die Arbeit verlangt einiges ab. Um wieder ins Reine zu kommen, muss Sierra einige schwere Entscheidungen treffen …
Ein bombastischer zweiter Teil
Auf insgesamt vier Bücher aus der Whitestone-Hospital-Reihe der deutschen Autorin Ava Reed darf man sich freuen. Und mit „freuen“ meine ich: Es nicht abwarten können, bis man endlich das nächste Buch in den Händen hält! Denn Ava Reed hat nicht nur einen süchtig machenden Schreibstil, sondern auch ein Talent dafür, ihre Figuren richtig einzusetzen. Da die Bücher aus der Sicht unterschiedlicher (in diesem Fall) Frauen spielen, ist natürlich die Gefahr groß, die jeweils anderen aus den Augen zu verlieren. Aber Ava Reed lässt sie auch im Hintergrund so natürlich agieren, als würden sie ihre eigenen Geschichten erzählen.
Und obwohl es natürlich um eine Liebesgeschichte geht, merkt man auch, dass der Hauptschauplatz das Krankenhaus ist. Hier wird um Leben gekämpft, werden Menschen operiert oder behandelt; man erlebt viel Tragisches, oft Witziges und immer Spannendes. Dadurch wird das Buch noch mehr zu einem Pageturner, und wenn die Autorin diese Entwicklung beibehält, darf man im dritten Band einiges erwarten. Natürlich endet auch dieses Buch in einem Cliffhanger, der zwar wieder tragisch ist, aber trotzdem gespannt auf das nächste Buch warten lässt.
Fazit
Ava Reeds Können scheint unbegrenzt! Mit diesem Buch hat sie eine neue Messlatte gesetzt. Man könnte hier auch zehn Punkte geben, aber die Autorin wäre nicht sie selbst, wenn sie sich nicht nochmal selbst übertreffen würde.
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