Ein holpriger Start
Tibald liebt das Meer. Obwohl es unbeständig und gefährlich ist und ihn unendlich weit von seinem geliebten Zuhause wegführt. Er liebt auch sein Schiff „Isabelle“, welches ihn und seine Mannschaft durch so manchen Sturm geführt hat und Ort so vieler heiterer Stunden war.
Nun ist er auf dem Heimweg nach Eckstein, einer Insel im Norden, die weithin berühmt für ihre friedliche Politik ist. Tibald ist der Kronprinz der Insel und hat es die letzten Jahre vermieden, sich dort für längere Zeit aufzuhalten, zu groß war der Drang nach Abenteuer und Freiheit.
Auf das Schiff voller Männer flüchtet sich auf einem der letzten Halte eine junge, mysteriöse Frau, die nach und nach ihre Zähigkeit und ihren Mut unter Beweis stellt und ein Teil der Mannschaft wird. Bis der Prinz sich in sie verliebt und sie als seine neue Königin mit nach Eckstein nimmt.
Doch dunkle Schatten steigen auf. Sein jüngerer Halbbruder will die Krone an sich reißen und schreckt auch nicht vor Verleumdung und Mord zurück.
„Und am Ende ist das Böse vielleicht nichts weiter als Unwissenheit, ein unglücksseliger Umweg. Aber wie immer es sich damit verhält, du wirst dich ihm stellen müssen, Tibald. Du hast keine Wahl. Ich würde sogar sagen, das ist die Aufgabe deines Lebens.”
Als das junge Ehepaar Eckstein erreicht, scheint alles verloren zu sein. Doch Tibald gibt nicht auf und macht sich auf die Reise, um Verbündete zu finden und seiner Gattin die verschiedenen Gebiete von Eckstein zu zeigen. Dabei erfährt sie von dessen Geschichte und einem Geheimnis, welches grauenvoller nicht sein könnte.
Ein großes Abenteuer
Eckstein – Die Kunst des Schiffbruchs ist der erste Band einer 4-teiligen Reihe um einen entschlossenen Prinzen, seine große Liebe und den Kampf um Freiheit.
Dieser Abenteuerroman aus Frankreich steckt voller heroischer Charaktere, Intriganten und zwielichtiger Bösewichte. Tibalds Mannschaft folgt ihrem Prinzen durch fast tödliche Stürme, durch gute Launen und böse Vorahnungen und sie sind auch auf der Heimatinsel immer für ihn da. Dort ist jedoch der jahrhundertealte Frieden in Gefahr, just als er die Frau seines Lebens gefunden hat.
Leider hat dieses Jugendbuch seine Leserin so gar nicht packen können.
Obwohl einige Männer seiner Mannschaft durch ihre Launen und Macken durchaus runde Persönlichkeiten wurden, fehlt dies vor allem bei Tibald, seiner Familie und leider auch bei Ema, seiner großen Liebe. Nach gefühlt drei Blicken und recht wenig Konversation steht für beide Protagonisten fest, dass sie ohneeinander nicht mehr können und für immer ihr Leben teilen wollen, komme was wolle. Der böse Halbbruder und dessen intrigante Mutter sind nach ihrem mörderischen Coup seltsam blass und gänzlich im Hintergrund verschwunden.
Vor allem aber die Reise auf der Heimatinsel wirkt so sehr bemüht und das erste Jahr als Ehepaar so lieb- und lustlos, dass man kaum eine Verbindung zu den beiden Protagonisten aufbauen kann.
Fazit
Als ein Abenteuerroman voller Intrigen um Liebe und Macht kann Eckstein leider nicht besonders begeistern. Wenige Emotionen und Reflexionen lassen die Figuren eindimensional und schwach erscheinen und machen kaum Lust auf mehr.
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