Stars in our Hands

Das Job-Angebot kommt genau zur richtigen Zeit: Farah sieht ihren Traum ein Stückchen näher rücken, als sie für den Film «Snowlight» engagiert wird. Zwar wird sie nicht in ihrem Traumjob Regisseurin arbeiten, doch immerhin kann sie an der Produktion in Alaska mitwirken. Doch zunächst muss sie vor allem als Kindermädchen für den Star der Serie, Paxton, wirken. Dieser hat sich nämlich durch eine außer Kontrolle geratene Liebschaft gerade so richtig in die Nesseln gesetzt und gilt als Badboy der Filmszene. Doch dadurch gerät sein Engagement für die Hauptrolle von «Snowlight» in Gefahr. Also soll Farah bis zum Filmstart verhindern, dass sich Paxton erneut danebenbenimmt. Das alleine wäre ja schon anstrengend genug, doch Farah soll sich auch um die Huskys kümmern, die für die Filmaufnahmen gebraucht werden – und dabei fürchtet sie sich doch vor jeder Art von Tieren. Doch eine Absage kommt für sie nicht in Frage, denn sie weiß, dass sie ansonsten keinen Fuß mehr ins Filmgeschäft setzen wird.

Alles, was es für Unterhaltung braucht

Die Autorin Ada Bailey versteht ihr Handwerk. Sie legt ihren Leserinnen und Lesern einen Roman vor, der sich zwar hauptsächlich im Genre «Liebesroman» ansiedeln lässt, doch sie versteht es, ihm genügend Tiefgang mit auf den Weg zu geben, dass die Geschichte immer mal wieder über den reinen Unterhaltungswert hinauswächst. Besonders der psychologische Moment, das Stalking durch eine Verehrerin von Paxton ist nicht ohne. Geschickt positioniert die Autorin kleine Tagebucheinträge und bringt dadurch immer wieder Tempo in die Geschichte, die ansonsten hin und wieder Gefahr läuft, sich etwas zu sehr im Liebesrausch zu verlieren. Einen wichtigen Anteil am Unterhaltungswert hat der freche Witz, die Ada Bailey einfließen lässt und der der Story einen gehörige Portion Charme verleiht. Überzeugen kann auch die Erzählweise in wechselnder Perspektive.

Oberflächliche Charaktere

Während sich Ada Bailey beim Setting (Alaska im Winter) und auch bei der Stalking-Geschichte mit einer glücklichen Hand hervortut, bleibt sie bei der Personengestaltung zu stark an den gängigen Klischees hängen. Der gutaussehende Paxton als begehrter Star am Serienhimmel entspricht nicht nur äußerlich dem Bild, das man sich von einem erfolgreichen Jung-Schauspieler macht: Er zeigt sich oberflächlich und selbstverliebt, erwartet, dass sich alles um ihn dreht und wird von der zurückhaltenden Art seiner neuen Assistentin schnell vor den Kopf gestoßen. Farah wiederum – natürlich auch sie eine äußerst anziehende Persönlichkeit – entspricht ganz dem Mädchen-Image, das sich zwar in der Sache patent ins Zeug legt, dennoch aber eigentlich eine starke Schulter als Schutz haben möchte. Sowohl Paxton wie auch Farah hätten ein paar «natürliche» Ecken und Kanten ganz gutgetan. Doch unabhängig davon sind sie nette Protagonisten, die sich ganz und gar ins gewählte Genre einordnen und sich perfekte kleine Scharmützel liefern.

Gut verborgene Juwelen

Tatsächlich braucht es ein genaueres Hinsehen, um die kleinen Juwelen zu entdecken, die auch in diesem Roman verborgen sind. Natürlich gehört hier das Stalking dazu, dann sind es aber auch Themen wie Sexismus oder Eltern, die ihre Kinder in eine Schablone zwingen wollen, dazu. Paxtons Erlebnisse wiederum spiegeln die Schattenseiten des Erfolgs und lassen aufmerksame Leserinnen und Leser durchaus mal innehalten und darüber nachdenken, wie hoch der Preis für ein Leben im Rampenlicht sein darf.

Fazit

Stars In Our Hands ist ein unterhaltsamer Liebesroman mit einer guten Portion Witz und Situationskomik. Die Autorin Ada Bailey holt ihr Publikum ab und lässt sie durch die Erzählweise nahe am Geschehen sein.