Ein rassismuskritisches Alphabet

Der Auszug aus „H“ wie „Happyland“ ist der erste Schritt um sich bewusst zu werden, dass es zum Thema Rassismus jede Menge Themen gibt, die aktiv angegangen werden müssen. Zum Beispiel ist „S“ wie „struktureller Rassismus“ ein tief verankertes System, in welchem Menschen nicht-weißer Hautfarbe, mit nicht-deutschen Namen oder mit vielfältigen kulturellen Hintergründen tagtäglich kämpfen.

Tupoka Ogette ist eine Beraterin und Trainerin, die zum Thema Rassismuskritik Seminare gibt, Vorträge hält, Bücher geschrieben hat und in den sozialen Medien Interessierte an ihrem Wissen und ihren Erfahrungen teilhaben lässt. Sie schafft damit eine wichtige Wahrnehmung für Probleme, die Menschen vielfältigster Hintergründe in Deutschland täglich erleben und die tief verankert sind, ohne für viele offensichtlich zu sein. Vor allem führt sie aber auch Wege auf und gibt Anstöße, aktiv zu werden, sich aktiv mit Strukturen und Verletzungen zu beschäftigen und sein eigenes Verhalten immer wieder zu hinterfragen und andere auf ihres anzusprechen.

Das rassismusritische Alphabet entstand zusammen mit ihrer Mitarbeiterin Miriam Toure auf Ogettes Instagram-Kanal und wurde illustriert von der Agentur KRAUT & KONFETTI.

„Aber je mehr du darüber [Rassismus] weißt und lernst, desto mehr kannst du benennen, was da passiert.”

Die 26 Begriffe von „A“ wie „Ally“ bis „Z“ wie „Zurück zum Anfang“ können als Beginn, Nachschlagewerk und immer wieder als Denkanstoß verwendet werden, um Bewusstsein zu schaffen, zu Hinterfragen und vor allen Dingen, um Worte zu finden, problematische Strukturen und verletzendes Verhalten anzusprechen und aufzubrechen.

Warum ist „B“ wie „Blackfacing“ rassistisch und wo überall wird „C“ wie „Colorism“ sichtbar und welche Auswirkungen hat es? Welche sprachlichen Mittel und Taktiken werden benutzt, um die Wahrnehmung und konkrete Sachverhalte von BIPoCs in Frage zu stellen?

Viele Begriffe sind aus dem englischen Sprachgebrauch, weil häufig Forschung und ein großer Teil von Aktivismus und Ideen durch den schon länger vor allem in den USA stattgefundenen Zusammenschluss Schwarzer stattgefunden hat.

Jeder Begriff wird klar und deutlich, teilweise mit geschichtlichen Hintergründen erläutert. Dazu gibt es einen weiteren Text über persönliche Erfahrungen, Hoffnungen und Wege diese Aufgaben anzugehen. In all ihren Büchern sowie online schafft die Autorin immer Platz für die Gedanken der Leser*innen.

Viele weiterführende Links und Buchtipps geben die Möglichkeit, sich zusätzlich mit einzelnen Themen zu beschäftigen und eventuelle Fragen zu klären.

Fazit

Kurz und knapp werden in Ein rassismuskritisches Alphabet 26 wichtige Begrifflichkeiten erläutert, die auf vielfältigste Weise das Leben von BIPoC weltweit und vor allem auch in Deutschland tagtäglich negativ beeinflussen, Freiheiten einschränken und Leben in Gefahr bringen. Ogette spricht Themen an, die klar werden lassen, dass wir noch relativ am Anfang stehen, um wirklich eine gleichberechtigte Lebenswirklichkeit für Alle zu schaffen.