Atemberaubender Energie und Herzklopfen
Deutschland, 30 Jahre in der Zukunft.
Wie es sich schon heutzutage ankündigt, wird es heißer und trockener werden und der Kampf um die Ressourcen trickreicher. Es hat sich eine Zunft der Wettermacher gebildet: Menschen, die mit Hilfe von präzise eingesetzten Chemikalien und Drohnen Regenwolken generieren können. Dabei gibt es solche, die dies offiziell tun, und solche, die sich der Überwachung aus verschiedenen Gründen entziehen.
„Meine Fingerspitzen kribbeln, genau wie meine Kopfhaut. Endlich spüre ich es. Wie eine Daunenfeder streicht die Luft über meine nackten Arme, hauchzart erst, dann deutlicher. Wind.“
Espers und Vegas Grund für ihre Arbeit im Untergrund ist ihre mangelnde Ausbildung und Vegas unerklärliche Begabung: Sie kann die Regenwolken ohne jegliche Hilfsmittel heraufbeschwören. Nur Esper weiß davon. Ihre Eltern pflanzten in ihr eine Angst davor ein, ihre Gabe öffentlich zu zelebrieren.
Unerklärlicherweise geht ihr neuester Auftrag in einer Gartenkolonie schief und Menschen kommen zu schaden. Esper verschwindet und Vega wird festgenommen. Mit Hilfe eines jungen Mannes namens Leo kann sie fliehen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Antworten. Denn in der neuen Welt des Wetters haben viele Leute ihre Hände mit im Spiel.
Erschreckend aktuell und rasant
In einem trockenen Sommer wie diesem kann man sich in Vegas Welt leider erstaunlich gut hineinversetzen. Zum Glück müssen wir noch nicht für Regen bezahlen, aber diese dystopische Geschichte liest sich doch sehr nachvollziehbar. Selbst die hier so klaffend dargestellte Schere zwischen den reichen, gesicherten und grünen Gegenden und den heruntergekommenen Hütten und Stadtteilen voller Klimaflüchtlinge und der „normalen“ Bevölkerung ist absolut vorstellbar.
Stichhaltige Argumente für und wider der Arbeit der offiziellen und inoffiziellen Regenmacher erschaffen eine differenzierende Geschichte, in der es augenscheinlich kein hundertprozentiges Gut und Böse gibt.
Das Hauptaugenmerkt liegt in diesem Band auf der Beziehung von Vega und Leo – und es knistert sehr. Recht offensichtlich und voraussehbar bahnt sich etwas an und Leo ist natürlich nicht der, für den Vega ihn hält, aber die ganze Action der Verfolgungen und dubiosen Kletterpartien bietet atemlose Spannung und die Augen kleben förmlich an den Seiten.
Das Buch endet mit einem gut platzierten Cliffhanger, der auch den ersten Teil sehr gut abschließt und natürlich Lust auf die Fortsetzung im Frühjahr 2023 macht.
Fazit
Vega – Der Wind in meinen Händen ist ein aufregender und fesselnder Page-Turner für Jugendliche mit einem wichtigen und packenden Thema, das nah an unserer aktuellen Wirklichkeit angelehnt ist. Der Klimawandel ist ernst und bedrohlich und mögliche Zukunftsszenarien gar nicht so weit entfernt.
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