Ein Roman unserer Zeit
Als Schülersprecherin und Einserkandidatin, deren Nase konstant in Schulbüchern steckt, stehen Frances Chancen auf die Erfüllung ihres größten Traumes sehr gut: Ein Studium in Cambridge. Dafür nimmt sie auch lange Lernwochenenden und die Sticheleien ihrer Schulfreundinnen in Kauf. Ihre einzigen Hobbies sind der Podcast „UniverseCity“ des geheimnisvollen Radio Silence und ihr Fanart ergänzend dazu.
„Hallo. Hoffentlich hört mir jemand zu.”
Wichtige Prüfungen stehen an und die Bewerbungen für die Universität stehen vor der Tür.
Bei einer Party trifft Frances einen Seelenverwandten, der endlich so tickt wie sie: Mit einer Vorliebe für komische Muster auf der Kleidung, ähnlichem Musikgeschmack und einem Gefühl von gegenseitigem Verständnis und Verstehen. Aled stellt sich als Macher hinter „UniverseCity“ heraus, ein wichtiges Geheimnis, das immer schwerer zu kontrollieren ist und die aufkeimende Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Außerdem erscheint Aleds ganzes Leben geheimnisvoll, und das nicht auf eine gute Art.
Als er sein Universitätsstudium beginnt, bricht er den Kontakt ab und Frances lernt sich selbst und die Geheimnisse rund um Aled besser kennen. Alsbald beginnt sie eine Rettungsmission, die viele Antworten bringt.
Ein supermoderner Coming-of-Age-Roman
Alice Oseman ist derzeit DIE Autorin für Jugendliche. Ihre Graphic-Novel-Serie Heartstopper begeistert ganz viele mit einer zuckersüßen Liebesgeschichte eines homosexuellen Paares und ihre Romane greifen wichtige und bekannte Themen wie Selbstfindung und Erwachsenwerden auf eine moderne und inklusive Weise auf.
Nothing left for us beschreibt die vielschichtigen Gefühle Heranwachsender in Bezug auf Eltern, Freunde, Schule und Liebe und verknüpft sie mit Kunst und moderner Mediennutzung. Damit bringt die Autorin nicht nur ihre eigenen Interessen in die Geschichte, sondern spricht ganz vielen Jugendlichen aus der Seele, die sich endlich gesehen – und verstanden – fühlen.
Träume und Interessen können sich ändern, Liebe ist nun losgelöst von allen Konventionen und muss neu entdeckt werden. Kunst, Podcasts und Zeichnen ist ein unmittelbarer Ausdruck von Gefühl, Hoffnungen und Ängsten und nimmt einen großen Raum in Osemans Romanen ein.
Eine Angst hier ist der geplante und somit feststehend erscheinende Weg von Schulbildung, der Erfüllung der eigenen Träume oder der der Eltern und steht im Gegensatz zum Wesen einer wechselhaften Pubertät. Wandel, Erfahrungen und das Kennenlernen der eigenen Stärken und Schwächen sind wichtige Punkte des Erwachsenwerdens und sind mit vielen Problemen verbunden. Einfühlsam und auf dem gleichen Level erzählt Alice Oseman ihre Geschichten mit Protagonisten, die verständlich handeln und viele unterschiedliche Problembereiche verkörpern.
Fazit
Nothing left for us ist ein Roman für Jugendliche, welcher die Interessen moderner Heranwachsender sieht und zeigt. Anspruchsvoll, fesselnd und zeitgemäß erforscht er neue Sichtweisen und bildet eine aufgeklärte und diverse Gesellschaft ab.
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