Spiel um dein Leben!
Damit Will weiterstudieren kann, braucht er dringend Geld. Ein geheimnisvoller Mann und eine Telefonnummer später, und schon bietet sich die Gelegenheit: Eine Reihe Spiele, 520 Spieler; am Ende wartet auf den Gewinner ein Haufen Geld. Doch wer verliert, der tut dies endgültig ...
„Meine Wut ist unzähmbar. Aber na und? Viel schlimmer sind doch diese Monster, die uns in einen Käfig gesperrt haben und zuschauen, wie wir uns gegenseitig zerfleischen!“
Will studiert an einer der renommiertesten Unis des Landes. Doch das hat seinen Preis: Seine Mutter buckelt bis zum Umfallen, um ihm diesen Traum zu ermöglichen, und er selbst muss ebenfalls arbeiten, nur um dann noch bis in die Morgenstunden zu büffeln, um die Prüfungen zu schaffen. Will ist kurz vor dem Kollaps, als er von einem geheimnisvollen Mann eine Telefonnummer erhellt, die sein Leben von Grund auf ändern kann.
Nach kurzem Zögern ruft er an. Das Versprechen: Eine Reihe von Spielen gewinnen, und schon ist er all seine Geldsorgen los. Was verschwiegen wird: Es geht um Leben und Tod. Gemeinsam mit 519 anderen Spielerinnen und Spielern wird er schließlich in eine große Halle gebracht, die nur eine Reihe von Betten beinhaltet sowie einen gläsernen Tresor voller Geldbündel. Die Euphorie ist groß, denn der Gewinn scheint zum Greifen nah.
Dann kommt das erste Spiel – ein Kinderspiel, das wohl jeder in seinem Leben schon gespielt hat. Wie Will sind alle Spielerinnen und Spieler hoch motiviert, zu gewinnen, doch selbst wenn sie verlieren, so kann ihnen nichts Schlimmeres passieren, als dass sie in ihr altes Leben zurückkehren müssen – oder? So denkt auch Will, doch dann verliert der erste Spieler in unmittelbarer Nähe zu ihm – und wird erschossen. Panik bricht aus, Schreie werden laut. Denn auf einmal ist allen klar: Wer verliert, stirbt!
Die Fanfiction zur Erfolgsserie
Das Jahr 2021 wurde für Netflix zu einem Überraschungserfolg: Die Serie „Squid Game“ konnte den erfolgreichsten Serienstart in der Geschichte des Streaming-Anbieters verzeichnen. Die charakteristische Musik der Serie wie auch die Kinderspiele wurden zum weltweiten Hit. Lou Allori scheint ebenso von diesem Fieber infiziert zu sein, denn eine Fanfiction über so eine Erfolgsserie zu schreiben, ist mutig. Mit 192 Seiten ist das Buch zudem sehr kurz geraten. Da fragt man sich schon, ob das was werden kann.
Die Bewertung verrät schon: Es ist kein totaler Flop. Das lag aber auch an den Erwartungen, die ich ans Buch gestellt habe: kein billiger Abklatsch zur Serie und schon gar nicht die gleichen Spiele. Ein Abklatsch ist es schon geworden, aber billig ist er nicht. Will ist ein glaubwürdiger Charakter mit glaubwürdigen Problemen. Er lernt natürlich im Spiel Menschen kennen, mit denen er überleben will, und natürlich gibt es „Bösewichte“, die alles tun, um zu überleben. Raffiniert ist das nicht gestaltet, sorgt aber für angenehme Unterhaltung.
Das wichtigste sind jedoch die Spiele. An dieser Stelle sei nicht verraten, welche vorkommen, da es zum Spannungsmoment gehört, zu erfahren, welches Spiel das nächste sein wird. Es sind auf jeden Fall klassische Kinderspiele, die blutig umgesetzt werden. Da hat die Autorin ein gutes Händchen bewiesen.
Insgesamt ist es ein schnell zu lesendes Abenteuer, das mit dem Wissen um die Serie mehr Brisanz gewinnt. Wer „Squid Game“ nicht kennt, dem wird das Buch unter Umständen weniger „Kick“ beim Lesen verschaffen.
Fazit
„Squid Game“ in Buchform: Nicht alles funktioniert, aber die Spannung wird durch die blutigen Kinderspiele auf konstantem Level gehalten. Das Ende könnte sogar für eine Fortsetzung sprechen.
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