36 Zeireise-Babys? Babys? 36? Zeitreisende?
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "36 Zeireise-Babys? Babys? 36? Zeitreisende?"
Ein geheimnisvolles Flugzeug taucht aus dem Nichts auf und verschwindet genauso mysteriös wieder - zurück bleiben 36 Babys.
Bereits der Prolog des Buches lädt – vielleicht unfreiwillig - zum Schmunzeln ein, denn wer stellt sich nicht unmittelbar die Frage, wie viel Chaos 36 Babys wohl veranstalten können!?
13 Jahre später beginnt nun die eigentliche Geschichte.
Man lernt zunächst den 13jährigen Jonas und seine Schwester Katherine kennen, wenig später den ebenfalls 13jährigen neu hinzugezogenen Nachbarsjungen Chip. Schnell ist klar, dass es sich bei beiden Jungen um Babys aus dem Flugzeug handelt, aufgewachsen in Adoptivfamilien. Im Gegensatz zu Chip weiß Jonas schon lange, dass er adoptiert ist. Obwohl er dies nicht als Problem betrachtet und eine sehr reife Einstellung zu diesem Thema besitzt, sorgen sich seine Eltern um ihn und versorgen die ganze Familie mit entsprechenden Ratgebern. Chip findet erst sehr spät heraus, dass er adoptiert wurde, und anders als bei Jonas blocken seine Eltern jedes Gespräch über dieses Thema ab. Dadurch ist er sehr verletzt und wütend, und sein verbissener Drang, das Geheimnis seiner Herkunft zu entschlüsseln, ist daher gut nachvollziehbar.
Die rätselhaften Briefe, die beide Jungen plötzlich erhalten, sind der erste Hinweis auf merkwürdige Vorgehen. Nicht weniger rätselhaft sind die immer wieder auftauchenden und dann genauso plötzlich wieder verschwindenden Personen mitsamt ihren Hinweisen auf Geheimnisse, die gelüftet werden wollen.
Zeitreise? Der Titel "Im Sog der Zeiten" deutet ja bereits darauf hin.
Obwohl Jonas insgesamt eher zurückhaltend ist und seine Skepsis gegenüber der Zeitreise-Theorie lange nicht ablegen kann, ist ausgerechnet seine Schwester Katherine schließlich die treibende Kraft. Abenteuerlustig, ja fast schon euphorisch und in jedem Fall neugierig, stürzt sie sich in die Ermittlungen. Für Jonas ist dies wohl die größte Überraschung, denn er kennt seine Schwester bislang eher als typisches Mädchen, das sich ohne das richtige Styling nicht auf die Straße begeben würde.
Als schließlich ein Adoptivkinder-Seminar vor Ort stattfindet, ist klar, dass es dabei in erster Linie darum geht, die 36 Babys aus dem Flugzeug - nach 13 Jahren - wieder zusammenzuführen. Und genau deswegen setzen Jonas, Katherine und Chip alles daran, an dem Seminar teilzunehmen.
Was wirklich hinter all den Ereignissen steckt, wer die Babys sind, woher sie gekommen sind, wer gut und wer böse ist, ob es überhaupt Gut und Böse gibt, wem man vertrauen kann und wem besser nicht ... all dies wird in einem intelligenten und überraschenden Finale offenbart, in dem man zwischen zwei konkurrierenden Seiten durch jede weitere Offenbarung hin- und hergerissen wird.
Natürlich bleiben noch genug Fragen offen, die neugierig auf den zweiten Band machen. Vor allem anderen will man natürlich wissen, wer Jonas eigentlich ist! Doch auch die Identitäten der anderen Babys werden sicherlich noch für viele Überraschungen sorgen. Der Cliffhanger am Ende des Buches verspricht zumindest für Teil 2 ein weiteres spannendes Abenteuer.
FAZIT
Ein locker wegzulesender erster Band, dessen Mischung aus Thriller und Science Fiction-Elementen, sympathischen Charakteren und interessanter Hintergrundgeschichte bestens unterhält und ganz klar neugierig auf die weiteren Bände der Reihe macht.
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