Dear Love I Hate You

Aveena hat es nicht gerade leicht. Sie gehört nicht zu den beliebten Mädchen an der Schule und dann hat sie auch noch das Gefühl, dass Dia, ihre beste Freundin, sich, seit sie was mit Finn hat, total verändert. Zuhause läuft es auch nicht gerade gut. Ashley, ihre schöne und talentierte Schwester hat eine Casting Show gewonnen und ist gerade dabei, als neuer Star geboren zu werden, und da sie mit den Einnahmen ihres Youtube-Kanals den Unterhalt der Familie finanziert, ist ihre Mutter völlig auf Ashleys Karriere fokussiert. Aveena fühlt sich daher zuhause eher wie ein Dienstmädchen als wie ein Familienmitglied.

Ihren Frust schreibt sie sich von der Seele, als sie in der Bibliothek jobbt. Doch leider vergisst sie den anonymen Brief in einem Gedichtband und als sie in beim nächsten Mal zurückholen will, findet sie erstaunlicherweise eine Antwort. Eine anonyme „Brieffreundschaft“ entsteht und Aveena spürt, dass sie sich dem Unbekannten öffnen kann und erzählt ihm von ihren tiefsten Geheimnissen. Sogar den Selbstmord ihres Vaters vertraut sie ihm an.

Und obwohl es verlockend ist, schließen die beiden Schreibenden zunächst den Pakt nicht herausfinden zu wollen, wer sie sind. Als „Love“ und „Zac“ schreiben sie sich weiter und schließlich wechseln sie von Briefen zum Handy und schreiben hier - noch immer anonym - über ihre intimsten Gedanken. Doch eines Tages erfährt Aveena durch Zufall, wer „Zac“ wirklich ist, und fällt aus allen Wolken. Ausgerechnet Xavier, der sie seit Kindertagen immer von oben herab behandelt, soll dieser nette und feinfühlige Typ sein? Kann das wirklich sein? 

„Love: Ich habe ein Tattoo auf meiner linken Schulter.“

Die Story von Aveena und Xavier ist locker erzählt. Die Kapitel zeigen entweder Aveenas oder Xaviers Sicht auf die Dinge. Im ersten Teil des Buches entwickelt sich der Plot außerdem noch durch die Briefe und Chats der beiden. Das ist ziemlich kurzweilig und Eliah Greenwood hat eine leichte und unkomplizierte Art zu schreiben. Die Story lässt sich daher sicher gut an einem gemütlichen Lesetag „wegsuchten“. Schnell ist der Plot klar und auch die Handlung bietet keine wirklich großen Überraschungen. Ein Young-Adult-Roman, der Fans dieses Genres genau das bietet, was man von einer Love Story erwartet: Liebe, Sex, Konflikte und Intrigen.

„Der rote Becher gleitet mir aus der Hand und landet auf dem Boden. Und ich falle gegen meinen Willen rücklings auf die Liege.“

Für meinen Geschmack ist die Story von Aveena und Xavier allerdings too much: Missbrauch, Selbstmord, Mobbing, Erpressung, sexualisierte Gewalt, K.O.-Tropfen und verantwortungslose Eltern – und das alles in einer Geschichte! Leider bleiben die Figuren zudem ziemlich oberflächlich und die Beziehung zwischen Aveena und Xavier ist sehr stereotyp und voller Rollenklischees. Last, but not Least: Die Triggerwarnung, die dieses Buch auch braucht, steht nicht vorne im Buch, sondern im Abspann, was ich ziemlich verstörend fand.

Fazit

Alles in allem: Ein Buch, das hält, was es verspricht: Ein Kurzweiliger High-School-Roman mit Sex and Crime. Für alle, die Liebesromane mit komplexeren Figuren und Handlungen mögen ist dieser sexy Schmöker vermutlich allerdings nicht das Richtige.