Mehr Flops als Flips
Charly heißt eigentlich Charlotte und ist ein As im Handball, hat Nele - die allerbeste Freundin der Welt - und eigentlich läuft ihr Leben super. Naja - es würde super laufen, wenn da nicht Luke wäre, der absolut tollste Junge der ganzen Schule. Er bringt Charlys Herz immer wieder aus dem Tritt, wenn sie ihn nur anschaut. Aber wie kann sie nur an so jemanden Tollen herankommen, wenn sie doch jedes Gespräch zu einer stammelnden Idiotin reduziert? Da fällt plötzlich und unverhofft eine fast schicksalhafte Hilfe von Himmel: Chiara - das hübscheste, angesagteste - naja, und sicherlich reichste - Mädchen der Stufe und zudem Lukes Schwester, will Charly helfen, an ihr Objekt der Begierde heranzukommen. Es ist fast zu schön um wahr zu sein, denn bisher schwebte Chiara doch in ganz anderen Sphären und hatte nichts mit Charlotte zu tun! Sie hat allerdings eine klitzekleine, unwichtige Bedingung für ihre Hilfe. Charly soll ihr wiederum helfen, bei ihrem besten Freund Noah zu punkten.
„Wenn du Luke etwas besser kennenlernen und mehr Zeit mit ihm verbringen willst, könnte ich dir dabei helfen...“
Charly, die als Ich-Erzählerin aus ihrem Leben berichtet, ist ein „normales“ Mädchen, sofern mit vierzehn die Dinge noch normal sind. Denn: Sie ist über alle Ohren in Luke verknallt. Aber der scheint sie nicht einmal wahrzunehmen und so ist sie gerne und mehr als schnell bereit, einen Pakt mit der Klassen-Queen Chiara zu schließen. Mich allerdings erinnerte dieser Pakt ein bisschen an die Verträge, die manchmal mit dem Teufel abgeschlossen werden. Charly muss vieles von ihren bisherigen Ansichten und den Dingen, die ihr bisher wichtig waren, opfern. Das allerdings macht die Lektüre manchmal recht anstrengend, denn oft fragt man sich doch, wie weit sie noch springen und wie stark sie sich verrenken will, nur damit sie der neuen Freundin gefallen kann.
„Netter Versuch, Mädels, aber die harten Sachen gibt's erst ab achtzehn.“
Charly wirft für ihre neue Freundin plötzlich viele alte Prioritäten eins, zwei, drei aus dem Fenster. Die Handballmannschaft hat ein wichtiges Spiel - aber sie ist bei Chiara auf einer Party eingeladen? Egal - weg mit der Mannschaft und mit denen, die sich auf sie verlassen. Alkohol hat bisher keine Rolle gespielt und sie hat auch noch nie welchen bei ihren Eltern geklaut - egal, Hauptsache sie kann etwas Hochprozentiges zu einer Party beisteuern. Chiara will sich unbedingt mit Charlys Freund Noah treffen - egal, dann wird er unter einem Vorwand irgendwohin gelockt und sie bekommt ihren Willen. Das ist aber sehr anstrengend zu lesen und ich fragte mich auch, wie sich ein Mensch so schnell zu seinen Ungunsten verändern kann. Was mir auch nicht gefiel war, wie schwarz oder weiß doch einige gezeichnet waren. Immerhin - zum Schluss findet Charly heraus, was wirklich wichtig ist und was nur eine hübsche Fassade ist. Es bleibt aber immer noch die große Frage - merkt sie das noch alles rechtzeitig?
Fazit
Michaela Thewes erzählt eine hübsche Sommergeschichte über den dornigen Weg zur ersten Liebe und über die Flips als Höhe- und die Flops als Tiefpunkte. Dennoch - ein bisschen weniger Flop, ein bisschen mehr Verantwortungsbewusstsein oder auch Mut zum eigenen Ich hätte es ruhig sein dürfen..
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