Viele Grüße aus Stinkstiefelhausen
Flora hat nicht so richtig viel Lust auf Irgendetwas. Zuallererst hat sie überhaupt keinen Bock, Papas neue Freundin kennenzulernen und seine neue Wohnung will sie auch nicht sehen. Dann ist sie auf gar keinen Fall daran interessiert, in dem bekackten Theaterstück eine Rolle zu spielen und die der dämlichen magischen Bäume schon mal gar nicht. Ganz, ganz übel ist auch die Frage einer Freundin, denn mal ehrlich - das sind doch alles doofe Hühner und auch wenn es ab und an gar nicht so schlecht wäre, eine beste Freundin zu haben, wer bitte schön, sollte das sein? Liv, die so dämlich kichert und offensichtlich auf gammelige Leberwurst auf dem Pausenbrot steht? Also, die schon mal gar nicht. Da fragt man sich doch, mit wem Flora gerne etwas zu tun haben möchte: Hmmm, da wäre doch der Toby, mit seinen dunklen Locken und den blitzblauen Augen. Der wäre jetzt gar nicht mal sooo schlecht...
„Veränderungen verschlechtern dein Leben.“
Wenn man Floras Geschichte in Nicole Mahnes neuem Roman Forever kann mich mal! liest, da fragt man sich manchmal, ob der Roman von einer verbitterten, alten Dame erzählt wird. Aber - weit gefehlt. Es ist die 14jährige Flora, die hier als Ich-Erzählerin wie in einem Tagebuch aus ihrem Leben berichtet. Sie findet fast alles so richtig Kacke. Das lässt sie aber auch ordentlich raushängen! Mir als Leserin machte das allerdings nicht ganz einfach, sie als Heldin zu mögen. Auch wenn mir schon klar war, dass sie es auch nicht wahnsinnig einfach hat. Papa ist gerade ausgezogen und hat eine neue Freundin, Mama ist nur noch frustriert und hat komische Ideen und an sich selber, da findet sie vieles gerade auch nicht so toll - Stichwort: Pubertät und Periode. Aber dennoch - Flora ist die meiste Zeit superschlecht gelaunt und lässt das gerne so richtig heftig an ihrem Umfeld aus. Mich wunderte dann auch, dass dieses Umfeld doch vieles von ihrer Meckerei zulässt. Da sind die beiden Jungs Toby (seufz) und der nervige Klassenclown Maik (würg), die trotz all ihrer fiesen Sprüche gerne etwas mit ihr unternehmen, oder auch die nette Liv, die einiges von Floras mieser Stimmung mit erlebt. Manchmal fragte ich mich doch, warum sie sich das alles so bieten lassen.
Warum kann nichts bleiben, wie es war?
Dennoch wird hier auch eine lustige Geschichte erzählt. Es sind die kleinen und großen Dramen, die sich im Alltag abspielen und bei denen man manchmal denkt, die Welt geht unter, bis man feststellt, dass sich andere darüber kaputtlachen. Erzählt wird aber auch, wie wichtig es ist, sich mit Änderungen im Leben auseinanderzusetzen. Es kann ja sowieso nicht alles immer so bleiben wie es ist - es sei denn, wir wollten alle vor Langeweile sterben - und überhaupt, nicht alles ist so, wie es jetzt ist toll. Einiges wird dann doch besser, wenn sich etwas ändert und bei vielem lohnt es sich doch auch manchmal ein bisschen genauer hinzuschauen. Dann kann man zum Beispiel auch sehen, wer denn ein toller, lustiger Typ ist, mit dem man eine spannende Zeit haben kann und wer dagegen ein Langweiler ist. Auch wenn man so etwas nie gedacht hätte....
Fazit
Nicole Mahne erzählt spannend und mitreißend, wie sich das Leben in Stinksteifelhausen dann doch noch zum Guten ändern kann. Denn auch wenn Veränderungen im Leben manchmal schmerzhaft sind und anfangs doof wirken, brauchen wir sie doch alle. Denn nur so können wir wirklich wachsen und vielleicht kann uns „Forever“ deswegen auch im Hier und Jetzt wirklich mal.
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