Für alle, die gerne Superkräfte mögen
Das Skill-Gen verspricht dem Träger Kräfte, die aus einem innigen Wunsch oder einer brenzligen Situation heraus entstehen. Auch Taylor hat so einen Skill: Sie kann sich an jeden beliebigen Ort teleportieren. Doch damit verstößt sie gegen gleich mehrere nationale Gesetze, weshalb es ihr verwehrt ist, eine normale Skill-Akademie zu besuchen. Stattdessen landet sie auf Guernsey, wo andere straffällige, jugendliche Skills unterrichtet werden. Na, ob das gut geht?
„Ich weiß, dass Guernsey nicht gerade wie das Paradies klingt, aber glaub mir, manchmal ist es besser, nur ein weiterer Außenseiter unter vielen zu sein als irgendwo der einzige.“
Bevor Taylor überhaupt weiß, welche Verantwortung und Gefahren mit einem Skill-Gen einhergehen, genießt sie es viel lieber, eines zu haben. Mit ihrer Teleportationsfähigkeit besitzt sie sogar einen Elite-Skill – doch das schützt sie nicht davor, aufzufallen und schließlich in der Misfits Academy für auffällige Skills zu landen. Denn Skills werden in der Gesellschaft kritisch und zuweilen mit Abscheu beäugt. Randalierende und gegen Gesetze verstoßende Skills helfen daher nicht gerade dabei, die Wogen zu glätten.
In der Academy lebt sich Taylor nach anfänglicher Skepsis schnell ein – nicht zuletzt, weil sie von June, Eric und Fionn herzlich aufgenommen wird. Auch Dylan, dem alle anderen misstrauisch gegenübertreten, da niemand seinen Skill kennt, nimmt sich ihrer an, und die beiden werden Freunde. Hier an der Academy könnte es also besser nicht laufen: Die Jugendlichen lernen, mit ihren Skills umzugehen, müssen aber auch traumatische Erfahrungen verarbeiten, die nicht zuletzt durch diese Skills verursacht wurden.
Eric etwa gibt sich die Schuld am Tod seines besten Freundes, June hat große Probleme, anderen zu vertrauen, und Fionn trägt seine eigene Geschichte mit sich herum, die mit der Ablehnung seines Vaters, dem berühmten Dr. Flare, zusammenhängt. Alles gerät jedoch in den Hintergrund, als der Mitschüler Jeremy plötzlich spurlos verschwindet. Wenige Monate zuvor ist bereits eine andere Mitschülerin wie vom Erdboden verschluckt: Junes beste Freundin - an die sich aber keiner richtig erinnern kann. Wer hat die Erinnerungen gelöscht? Und warum verschwindet mit Jeremy ein weiterer Elite-Skill? Die fünf Freunde müssen zusammenarbeiten, um das Rätsel zu lösen ...
Gut durchdachte Akademie-Geschichte mit vielen Superkräften
Dieses Buch eignet sich besonders für jene, die gerne Superkräfte mögen: Neben Gedankenlesen (June), Pyrokinese (Fionn) und Manipulation von Gefühlen (Eric) gibt es viele weitere, die Superkraft-Begeisterte voll auf ihre Kosten kommen lassen. Natürlich ähnelt das Skill-Gen ähnlichen Büchern oder Serien, doch das Konstrukt, das Adriana Popescu erbaut hat, fügt sich authentisch ins Gesamtbild. Die Akademie bietet eine Reihe von Geheimnissen und insbesondere Fionns Vater Material für einen Superschurken. Doch Vorsicht! Hier ist nicht alles, wie es scheint - und die ein oder andere Wendung sorgt für ordentlich Lesefluss.
Dass sich Adriana Popescu mit diesem Reihenstart das erste Mal ins Fantasy-Genre vorwagt, überrascht, denn die Worte scheinen ihr mühelos aus der Feder gefallen zu sein. Man ist schnell drin in der Welt der Skills und fiebert mit den Jugendlichen mit, was nun hinter dem Verschwinden der anderen Mitschüler steckt. Auch Dylans Skill ist ein weiteres Geheimnis, das gelüftet werden will. Auf diese Weise hat man das Buch schnell durchgelesen und muss sich am Schluss mit einem kleinen, aber leider nicht übermäßig überraschenden Cliffhanger abfinden.
Insgesamt bietet sich also eine spannende Geschichte, die aber noch Luft nach oben hat. Wir von der Jugendbuch-Couch sind aber davon überzeugt, dass Adriana Popescu den Erwartungen gerecht werden wird.
Fazit
Die Misfits sind los! Spannende Superkräfte, eine geheimnisvolle Akademie und fünf Freunde mit eigenen Geheimnissen – was will man mehr?
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