Kurz vor dem Rand

Direkt zu Beginn ist klar, dass diese Geschichte kein Happy End haben wird. Ari ist siebzehn und lebt bei ihrem Vater. Sie wohnen auf dem Feuerberg, in einer Siedlung, in der keiner über Reichtümer verfügt. Jede freie Minute verbringt sie mit ihren Freunden. Sie sind Skater. Wann immer sich die Zeit findet, treffen sie sich im Park und skaten. So verschieden sie auch sein mögen, sie halten zusammen und stehen füreinander ein. Eines Tages taucht Tom im Park auf. Er ist neu in der Stadt, gutaussehend, arrogant und er ist ein richtig guter Skater.

„Ich heiße Ari, und dies ist die Geschichte meiner ersten Liebe. Sie geht nicht gut aus, das sag ich euch gleich.“

Ari mag ihn nicht. Er ist ihr zu glatt und er provoziert sie. Sie fällt ein schnelles Urteil, wie sie es so oft tut und wenn Ari ein Urteil fällt, ist daran auch nur schwer zu rütteln.

Die anderen mögen Tom. Er ist lustig und unterhaltsam und hat coole Ideen. Schon bald ist er mit Leyla zusammen, dem Mädchen in das Yasin schon ewig unsterblich verliebt ist. Bei Ari ist er damit endgültig unten durch. Und doch gibt es immer wieder Momente, in denen Ari feststellen muss, dass Tom nicht so oberflächlich ist, wie er gern tut.

Als bei Leyla zuhause die Party steigt, finden es alle mega. Leyla wohnt in einem großen Haus, mit Garten und Billardzimmer. ALLE sind eingeladen, doch Yasin und Ari gehen nicht hin. Leyla und Tom, das ist zu viel für Yasin und Ari ist in jedem Fall solidarisch mit Yasin. Die anderen sehen das nicht so eng. Es war schon immer klar, dass Leyla nichts von Yasin will und Tom wusste schließlich nichts von Yasins Crush, schließlich ist er neu.  Als sie schließlich doch noch hingehen, findet Ari Tom in ziemlich schlechter Verfassung vor. Unverhofft sieht sie seine andere Seite und weiß nicht, was sie damit anfangen soll. Doch in den nächsten Wochen muss Ari ihre Sicht auf noch mehrere Dinge hinterfragen. Ihre Mutter taucht auf einmal auf und sucht den Kontakt zu ihr. Doch das will Ari auf keinen Fall, oder?

„Bob sagt, ich kann heulen so viel ich will, ich hätte auch allen Grund dazu.“

Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes. Die Geschichte ist absolut glaubwürdig und die Charaktere sind sehr gut erzählt. Ari ist ein eigenwilliges Mädchen. Sie ist vorschnell mit ihren Urteilen und sie ist ziemlich tough. Ihre Art, wie loyal sie mit ihrem Freunden umgeht, wie die Beziehung zu ihrem Vater ist, das ist stark und treu. Obschon alle Figuren in dieser Geschichte es nicht leicht haben und viele Dinge in ihrem Leben schlecht laufen, sind sie echte Freunde. Das und die klare, präzise Sprache geben der Story eine ganz besondere Atmosphäre. Ohne sich anzubiedern oder bewusst „jugendlich“ zu erzählen, wirkt diese Geschichte absolut authentisch und das macht sie aus.

Fazit

Für mich eines der besten Bücher in diesem Jahr. Authentisch, klar und toll erzählt.