Imogen, Obviously

Als Imogen ihre beste Freundin Lili für einige Tage am College besucht, ist sie super aufgeregt. Erstens hat sie Lili mit diesem Besuch immer wieder vertröstet und zweitens wird sie Lilis gesamte queere FreundInnen kennenlernen.

Sie ist sich nicht sicher, ob sie – harmloses schüchternes Mädchen – cool genug dafür ist. Doch alles läuft super. Lilis Clique ist toll, alle nehmen sie sofort mit offenen Armen auf. Und besonders Tessa scheint den gleichen Humor wie Imogen zu haben.
Die Tage vergehen wie im Flug und Imogen fühlt sich voll integriert, spätestens als sie in die WhatsApp-Gruppe aufgenommen wird. Begeistert erzählt sie ihrer Freundin Gretchen in zahllosen Chats davon.

Doch als Lili ihr die kleine Notlüge beichtet, dass sie erzählt hat, Imogen und Lili wären ein Paar gewesen, wird es für Imogen etwas komplizierter. Sie muss das Spiel mitspielen, obwohl sie hetero ist, um Lili nicht zu verraten und dass stellt sie vor die Frage wie weit sie gehen will. Und als Tessa plötzlich anfängt privat mit ihr zu schreiben, fragt sie sich wie viel Schmetterlinge im Bauch für eine Freundschaft wohl „normal“ sind.

„Geheimnisse! Hitze steigt in meine Wangen.“

Imogen ist eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Sie hat mit Lili und Gretchen zwei enge Freundinnen und zuhause ist mit ihrer Schwester Edith und ihren Eltern alles entspannt. Imogen mag es, wenn alles strukturiert und organisiert ist, für Chaos ist sie nicht so der Typ. Ihre Freundinnen und ihre Schwester sind queer und sie ist hetero und gern mit der queeren Community zusammen.

Die Tage bei Lili bringt Imogens Leben allerdings ganz schön durcheinander. Sie ist mit vielen coolen Leuten zusammen und macht völlig unkonventionelle und ungeplante Sachen.
Vor allem Tessa hat es ihr angetan. Zwischen den beiden funkt es sofort. Und Dank Lilis Notlüge denkt Tessa, dass Imogen bi ist. Wie soll Imogen sich nur verhalten? Wo hört Freundschaft auf und warum schlägt ihr Herz so doll, wann immer Tessa auftaucht?

Nur auf den ersten Blick eine cute Story

Nun mag man denken, dass die Story schon tausendmal erzählt ist, aber neben dem – zugegebenermaßen süßen Plot – hat diese Story echten Tiefgang. Die Frage, wen man liebt und wie man das herausfindet, die Unsicherheit und die Konsequenzen, das Zweifeln und die Angst zu verletzen; und vor allem die Frage der eigenen Selbstbestimmung in allen Liebesdingen sind wichtige Themen in dieser Geschichte. Und das hat Becky Albertelli hier sehr gut ausbalanciert und differenziert erzählt.

Fazit

Süße Story mit ernstem Plot! Ein richtig toller Roman über Selbstbestimmung in der Liebe!