Wie eine Achterbahnfahrt – nur nicht auf die spaßige Weise
Cahira will alles tun, um das Königreich Silvestria und vor allem die Königsfamilie mit ihrem Leben zu beschützen. Als das gewaltig schiefläuft, ist nicht nur der König tot, sein Sohn verurteilt Cahira auch noch zum Tode. Als Cahira mithilfe einer mächtigen Schlange überlebt, schwört sie Rache – ohne zu wissen, wohin sie das führen wird …
„Du verstehst nicht, Mädchen. Atlas ist nicht länger Prinz von Silvestria. Er ist jetzt König.“
Cahira hat schon immer davon geträumt, Teil der Ferum zu sein – so wie ihr Vater, der mit Leib und Seele die Königsfamilie schützte. Tatsächlich gelingt es ihr als erste Frau, die harte Ausbildung zu bestehen und von den Ferum aufgenommen zu werden. Stolz tritt sie schließlich ihren Dienst an und bekommt prompt einen Dämpfer verpasst, als sie merkt, wie geringschätzig sie von ihren männlichen Kollegen behandelt wird. Cahira weiß, dass sie immer mehr kämpfen muss als die Männer. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn sie gleich zu Anfang dem Prinzen Atlas zugeteilt wird, der eine echte Herausforderung darstellt.
Prinz Atlas macht es Cahira wirklich nicht leicht. Er lässt es sie mit jeder Faser seines Körpers spüren, was er von ihr hält. Dass Cahira nicht auf den Mund gefallen ist, hilft ihr immer wieder aus unangenehmen Situationen, um den Prinzen in seine Schranken zu verweisen. Die Abneigung des Prinzen schlägt jedoch in Hass um, als ein Anschlag auf den König verübt wird, der schließlich zu Tode kommt. Atlas gibt Cahira die Schuld daran und in seiner Trauer verurteilt er sie zum Tode in der Schlangengrube.
Cahira ist wütend über die Dummheit des Prinzen. Sie beschließt, zu kämpfen und die Schlangengrube zu überleben. Und so passiert es auch: Obwohl sie gebissen wird, überlebt sie. Schließlich kommt sie sogar stärker hervor, denn sie hat einen mächtigen Partner gefunden: Die Schlange Natrix, die ihr eine Macht verleiht, die Cahiras Wunsch nach Rache Wirklichkeit werden lassen könnte …
Liest sich flüssig – zu flüssig?
Mein erstes Buch von Christina Hiemer beginnt positiv: Ich war schnell in der Geschichte drin und bin nur förmlich durch das Buch geflogen. Der Schreibstil ist flüssig, ohne große Schnörkel und auch Cahira wirkt sympathisch, kämpferisch und charakterlich sehr interessant. Gut, Atlas ist unerträglich, geradezu ekelhaft, aber da dachte ich noch, dass er als Antagonist diese Rolle sehr gut ausfüllt. Bis ich irgendwann merkte, dass nicht ER der Antagonist ist, sondern der Love Interest … Was? Diese Entwicklung hat mir überhaupt nicht gefallen, weil der Wechsel zwischen einem absoluten Hasscharakter zu einer Person, die sich Cahira annähert, so abrupt anfühlt, dass ich erstmal auf die Bremse treten musste.
Doch die Autorin lässt keine Zeit für eine Bremse. Atemlos schießt sie weiter durch das Buch, lässt hier und dort was geschehen, ohne dass man wirklich zur Ruhe kommt. Hier offenbart sich, dass ihre anfängliche Stärke, eher eine Schwäche ist. Ich als Leser wollte das (durchaus gelungene) Setting genießen, in die Welt, in der Cahira um ihr Leben kämpft, eintauchen. Es ist schade, dass so viel auf einmal, so schnell passieren muss, dass kein Platz für irgendwelche Fragen, für Entwicklungen von Nebenschauplätzen ist. Dadurch wird kurioserweise das Buch langweilig, obwohl die Geschichte an sich Spannungspotential hat.
Fazit
Dieses Buch beginnt toll – spannend im Setting, im Aufbau und im Lesefluss. Dann jedoch geht alles viel zu schnell und aus der spannenden Reise wird eine Achterbahnfahrt – und zwar nicht auf die spaßige Weise.

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