Malice - Du entkommst ihm nicht!
- Ravensburger
- Erschienen: Januar 2010
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- Ravensburger, 2009, Titel: 'Malice', Originalausgabe
Willkommen in einer surrealen Comic-Welt voller Gefahren!
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Willkommen in einer surrealen Comic-Welt voller Gefahren!"
"Komm und hol mich, Tall Jack!" sechsmal hintereinander gesagt, und Tall Jack kommt und bringt den Rufer in die Comic-Welt Malice, in der gefährliche Kreaturen warten.
Nur ein albernes Gerücht oder Wirklichkeit?
Als Seth’ Freund Luke verschwindet, macht sich Seth gemeinsam mit seiner Freundin Kady auf die Suche. Recht schnell erfahren sie, dass Luke nicht der Einzige ist, der spurlos verschwunden ist. Aber befindet sich Seth wirklich in Malice?
Sicher scheint nur, dass der Besitzer des Ladens, in dem der geheimnisvolle Comic verkauft wird, etwas zu verbergen hat.
Trotz seiner Zweifel ruft Seth Tall Jack – und findet sich kurz darauf in Malice wieder.
Und Malice ist noch viel gefährlicher, als er erwartet hat!
Doch sich widerstandslos fügen und verschanzen, um irgendwie am Leben zu bleiben, passt nicht zu ihm. Und so macht er sich gemeinsam mit Justin, den er in Malice kennengelernt hat, auf den Weg, um Antworten zu finden.
Trotzdem "Malice" direkt mit geheimnisvollen Vorgängen beginnt, braucht man ein wenig, um in die Geschichte hineinzukommen. Der Leser lernt nämlich zunächst Luke kennen und sieht dabei zu, wie er auf rätselhafte und etwas beängstigende Weise verschwindet.
Erst nach Lukes Verschwinden kommen Seth und Kady voll ins Spiel. Seth will seinen Freund finden, da er genau weiß, dass dieser nicht der Typ ist, der einfach abhaut. Als Seth und Kady recht schnell eine Ausgabe von Malice in die Finger bekommen und im Comic eine Figur sehen, die genauso aussieht wie Luke, wird es spannend.
Dass Seth sich daraufhin ebenfalls von Tall Jack nach Malice holen lässt, ist zwar waghalsig, aber keine große Überraschung. Die Spannung steigt rapide an, und steigt und steigt.
Malice bietet einiges an Überraschungen und Wow-Effekten. In der Fantasie des Lesers entsteht eine komplexe, surreale Welt, in der es von faszinierenden, aber auch todbringenden Elementen und Geschöpfen wimmelt. Dies führt natürlich dazu, dass man stets auf der Hut ist und nie weiß, was auf Seth und seinen neuen Freund Justin zukommt. Chris Woodings Einfallsreichtum ist bewundernswert und führt dazu, dass sie Anspannung von Seite zu Seite wächst. Da er ebenfalls den Mut besitzt, Personen in Malice sterben zu lassen, bangt man beständig um das Leben der Hauptpersonen. Es gibt keine Sicherheiten, keine Garantien.
Während es anfangs eher die fremdartige Comic-Welt ist, die zum Weiterlesen reizt, lernt man Seth in Malice schließlich besser kennen und schätzen. Er gehört nicht zu denen, die sich mit ihrer Lage abfinden, sondern zieht aus, um Antworten zu finden. Dies hat ihn nach Malice gebracht, und dies treibt ihn hinaus in diese Comic-Welt, Angst und Gefahr zum Trotz!
Dadurch wächst die Sympathie für ihn. Und auch Kady bekommt mehr Profil, denn wie sie auf eigene Faust unterwegs ist und sich ebenfalls in große Gefahr begibt, ist bewundernswert.
Dass es einige Offenbarungen gibt, die dem Leser den Atem verschlagen, dürfte klar sein. Dass man das dringende Bedürfnis hat, direkt mit dem zweiten Band Havoc zu beginnen, ebenso.
Soviel zur Story, nun noch ein Wort zu Aufmachung, die zweifelsohne besonders ist.
Die Haupthandlung spielt in einer Comic-Welt, also ist es nur konsequent und außerordentlich erfreulich, dass einige Szenen auch als Comic integriert wurden. Durch diese Darstellung erhält der Leser noch einmal einen etwas anderen Blick auf Malice, bekommt ein besseres Gefühl für die Dimensionen und für die Gefahr. Text und Comic-Szenen ergänzen einander zu einem perfekten Ganzen und erzählen eine innovative Geschichte, die einem nicht nur einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
FAZIT
Trotz leichter Anlaufschwierigkeiten gelingt es Chris Wooding, den Leser durch eine innovative, stets überraschende und gefahrvolle Story zu faszinieren.
Die Idee, seine Figuren in eine surreale Comic-Welt zu versetzen, ist außergewöhnlich, und da diese Welt alles andere als harmlos, ja vielmehr lebensgefährlich ist und schon viele Opfer gefordert hat, rechnet man stets mit dem Schlimmsten. In Malice gibt es keine Sicherheiten, also bangt man bis zur letzten Seite um Seth, Justin und Kady, während man zusätzlich ein Wechselbad der Gefühle bestehend aus Gänsehaut, Anspannung, Schmunzeln, Staunen, Überraschung, Faszination und Zittern erlebt.
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