Göttlich verdammt (1)

  • Dressler
  • Erschienen: Januar 2011
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  • Dressler, 2010, Titel: 'Starcrossed', Originalausgabe
Göttlich verdammt (1)
Göttlich verdammt (1)
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Corinna Abbassi-Götte
7101

Jugendbuch-Couch Rezension vonMai 2011

eine göttliche Liebe

Das meint Jugendbuch-Couch.de: "eine göttliche Liebe"

Die 16-jährige Helen lebt mir ihrem Vater auf der kleinen Insel Nantucket, irgendwo vor der Küste Amerikas. So lange sie denken kann bemüht sie sich schon darum, unsichtbar zu bleiben, was ihr aufgrund ihrer unglaublichen Schönheit nicht immer gelingt. Die Aufmerksamkeit anderer verursacht ihr Bauchschmerzen, und so bringt sie auch in der Schule nicht immer die volle Leistung. Ihr Vater, ihre beste Freundin, ihr bester Freund, die 30-jährige Kate, die ihr in vielerlei Hinsicht die Mutter ersetzt – Helens Leben läuft in geregelten Bahnen und sie ist zufrieden.
Doch dann zieht die wohlhabende Familie Delos auf die Insel, und wie ein Lauffeuer verbreiten sich Gerüchte über ihr ausgesprochen gutes Aussehen. Helen lässt dies kalt.
Womit sie allerdings nicht gerechnet hätte: Als sie Lucas Delos das erste Mal sieht, überspült sie allesverzehrender Hass, und sie geht auf ihn los, um ihn zu töten.
Helen ist verstört. Erst als sie erfährt, dass sie niemand Geringeres als ein Nachkomme der griechischen Götter ist, klärt sich einiges und ihr Verhalten ergibt Sinn.

Jospehine Angelini bietet mit "Göttlich verdammt" den ersten Band einer Trilogie, in der sie die griechische Mythologie mit einer aktuellen Highschool-Romanze mischt.
Die Autorin hat Angewandte Theaterwissenschaften an der Tisch School of the Arts in New York mit dem Schwerpunkt "Antike tragische Helden" und "Griechische Mythologie" studiert. Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie den Leser auf angenehme Art tief ins antike Griechenland zur Zeit des trojanischen Krieges entführt und ihm wie selbstverständlich noch einmal all das erzählt, was er für "Göttlich verdammt" wissen muss, ohne dass es je langweilig oder belehrend wird.
Doch nicht nur das, auch ihre interessante Weiterführung in unsere Zeit sowie gewisse Extras, durch die man als Leser nicht einmal erahnen kann, was auf einen zukommt, bietet große Spannung.

Warum Helen auf Lucas losgeht und welches göttliche Erbe dahintersteckt, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Doch genannt werden muss natürlich, dass man mit Helen eine sehr sympathische junge Frau kennenlernt, die lernen muss, mit ihrer Abstammung und den damit einhergehenden Fähigkeiten umzugehen. Dass sie davon fast schon zu viele besitzt, verzeiht man gern, machen sie doch neugierig auf die weiteren Bände und sorgen für ein paar nervenaufreibende Situationen.
Lucas kommt ebenfalls sehr sympathisch daher. Da er nicht nur mit gutem Aussehen, sondern auch mit Verständnis und Wissen gesegnet ist, schließt man ihn sofort ins Herz. Und so ergeht es einem auch mit den übrigen Familienmitgliedern, die alle irgendwie besonders, dabei recht eigen und insgesamt sehr unterschiedlich sind - wie man es zuletzt bei den Cullens (aus Stephenie Meyers "Bis(s)"-Reihe) erlebt hat.

Nebenbei bemerkt: Die Personen in Helens Leben sind ebenso interessant wie die einzelnen Mitglieder der Familie Delos! Vor allem ihre energiegeladene, selbstbewusste beste Freundin sorgt für einige Überraschungen.

Einziger Kritikpunkt ist Josephine Angelinis Art, die Story voranzutreiben und dabei möglichst schnell möglichst viele Informationen hineinzupressen. So wirkt es beispielsweise etwas fragwürdig, wenn Helen nach nur ein paar Minuten mit den Delos’ weiß, wie die Familie funktioniert und welchen Stellenwert Lucas’ Mutter einnimmt, oder dass sie bei Kindheitserinnerungen ihre beste Freundin komplett ausgeblendet hat. Auch reizt es eher zu hochgezogenen Augenbrauen, dass Helen ihr göttliches Erbe widerspruchslos akzeptiert. Sie hat sich schon immer anders gefühlt? Ja, jetzt hat sie die Erklärung.

Doch auch wenn man sich ein wenig über den eiligen Fortgang der Geschichte wundert, so steht doch außer Frage, dass man als Leser schnell mittendrin ist und mehr will.
Helen und Lucas sind ein tolles Paar, und die Hintergrundgeschichte ist faszinierend und wartet mit vielen interessanten Wendungen auf.
Bleibt die Hoffnung, dass Josephine Angelini die kleinen "Schönheitsfehler" nicht mit in die Folgebände nimmt und nochmal eine Schippe drauflegt.

FAZIT

Josephine Angelini präsentiert mit "Göttlich verdammt" einen vielversprechenden Trilogie-Auftakt, in dem die Nachkommen der Götter nicht nur mit einer uralten Fehde konfrontiert werden, sondern sich ebenso mit einem gefährlichen Intrigenspiel auseinandersetzen müssen. Ganz in Romantic Fantasy-Manier begleitet man überaus bereitwillig die sympathische Helen hinein in dieses Abenteuer göttlichen Ausmaßes, in dem zusätzlich die große, aber leider verbotene Liebe wartet.

Göttlich verdammt (1)

Josephine Angelini, Dressler

Göttlich verdammt (1)

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