Keine Scheu vor heißen Themen
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Keine Scheu vor heißen Themen"
Svea Andersson ist ein ganz gewöhnlicher Teenager. Oder wenigstens fast. Es ist nicht nur ihr zweiter Vorname – Afrodite – der sie von den meisten anderen Mädchen unterscheidet. Da ist auch noch ihre Mutter, eine Künstlerin, die den Dalmatiner der Familie ausgerechnet "Wuff" getauft hat. Nur ungern erinnert sich Svea an den peinlichen Moment, als sie am frühen Morgen in Pantoffeln und Morgenrock durch den Garten gegangen war und "Wuff" gerufen hatte. Denn damals sah sie Linus zum ersten Mal. Den Sohn der neuen Nachbarn. Svea schwärmt unheimlich für Linus. Als sie bei einem Spaziergang mit Wuff Linus´ Hund Glöckchen verletzt neben der Straße findet, beschließt sie, sich auf die Suche nach dem Autofahrer zu machen, der den Hund angefahren und liegen gelassen hat. Noch ahnt Svea nicht, dass die Sache mit Glöckchen noch viel schlimmere Seiten hat. Denn ganz in der Nähe des verletzten Hundes wird Sveas Freundin Mikaela gefunden. Tot.
Mit Sveas Suche nach dem Mörder von Mikaela und dem Fahrer, der Glöckchen verletzt hat, startet Ritta Jacobsson die Krimi-Reihe um die junge Schwedin Svea Andersson, die durch ihre Neugier in manch brenzlige Situation gerät. Denn das Mädchen ist mutig genug, sich selbst mit Gangstern anzulegen. Dass sie sich dabei ganz schön in Gefahr bringt, merkt sie erst, als ein Anschlag auf sie verübt wird. Und hier zeigt sich auch, dass die Autorin Ritta Jacobsson sich gut in Svea hinein versetzen kann. Denn so unerschrocken das Mädchen auch ist, so erschreckt sie der Anschlag doch. Und plötzlich wird das Elternhaus mit der chaotischen Mutter wieder zu einem Ort der Sicherheit und Geborgenheit.
Es ist aber nicht nur der Mord an Mikaela, der Sveas Leben durcheinander bringt. Auch dass Hannamaria sie zur Party einlädt, ist ganz schön neu. Und da ist natürlich Linus. Linus, mit dem sie sich auf die Suche nach dem Täter macht und mit dem sie sich so stark in die Haare gerät, dass sie sicher ist, dass er nicht mehr mit ihr reden will.
Schon in ihrem ersten Buch lässt Ritta Jacobsson Svea in einige überaus brenzlige und unangenehme Situationen kommen. Erzählt wird der Roman von der Heldin Svea in Ich-Form. Und das mit einer gehörigen Portion an Witz und Erzählkunst. Svea ist sehr glaubwürdig in ihrem Denken und Handeln, und genau dadurch wird sie zur Freundin der Leserinnen und Leser.
Dank einigen höchst überraschenden Wendungen und unerwarteten Ereignissen bleibt "Todeswald" bis zum Schluss spannend, wenn sich auch so richtiges Thriller-Erlebnis nicht einstellen möchte. Die Krimi-Elemente dürften noch etwas ausgereifter sein, Sveas Suche nach dem Täter wird manchmal etwas gar stark zur Nebensache.
Dennoch: Ritta Jacobsson spricht einige heiße Themen an. Da ist nicht nur die Frage, zu wem man ins Auto steigen soll, sondern es geht auch um Alkohol, Verliebtsein und Freundschaft – und was eine Freundschaft alles verkraften können muss.
FAZIT
Ritta Jacobsson ist mit "Todeswald" ein guter Einstieg in die Krimi-Reihe um Svea Andersson gelungen. Es macht Spaß, die Geschichte zu verfolgen. Und die Autorin lockt so manches Mal auf die falsche Fährte – auch wenn es in Zukunft noch etwas mehr Thriller sein darf.
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