Troubadour - Eine Geschichte von Liebe und Krieg
- Bloomsbury
- Erschienen: Januar 2011
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- Bloomsbury, 2009, Titel: 'Troubadour', Originalausgabe
Frankreich im 13. Jahrhundert. Es herrscht Unruhe zwischen den französischen Christen und den Katharern, die vom Papst als Ketzer bezeichnet werden. Auslöser ist der Mord an Pierre de Castelnau, einem päpstlichen Gesandten. Und den erlebt ausgerechnet Bertran de Miramont mit, ein bekannter Dichter, der sich selbst zu den Katharern zählt. Er ahnt: Das bedeutet Krieg. Und so reist er quer durch Südfrankreich von Burg zu Burg, um die Burgherren zu warnen.
Elinor ist die dreizehnjährige Tochter des Burgherren von Sévignan und überglücklich, als sie hört, dass Bertran auf dem Schloss ist. Heimlich ist sie in ihn verliebt. Doch Bertran ist ihrer Mutter nicht standesgemäß genug. Überhaupt versteht sich Elinor nicht gut mit ihrer Mutter. Immer soll sie eine Dame sein. Dabei macht es ihr viel mehr Spaß, sich mit den joglars, den Spielleuten des Hofs, zu vergnügen. Und als Elinor erfährt, dass ihre Eltern planen, sie mit dem viel älteren Thibaut le Viguer zu verheiraten, ist sie entsetzt.
Was tun? Mit Hilfe von Huguet, einem der joglars, und Elinors kleiner Schwester Alys, wird aus dem Burgfräulein Elinor der joglar Esteve. Hals über Kopf verlässt Elinor den Hof und reist fortan mit der Truppe von Spielleuten durch Frankreich, immer in der Hoffnung, Bertran wieder zu sehen. Der reist noch immer von Hof zu Hof, doch was Bertran prophezeit hat, wird immer mehr Gewissheit: Der Norden Frankreichs wird einen Kreuzzug gegen den Süden Frankreichs führen. Und plötzlich findet Bertran sich selbst in der Schusslinie: Er soll den päpstlichen Gesandten ermordet haben.
Der Krieg treibt Elinor und Bertran immer wieder auseinander und kreuzt ihre Wege doch auch immer wieder auf seltsame Weise. Beide erleben viele Schicksalsschläge, und als sie schließlich wieder voreinander stehen, sind sie nicht mehr dieselben, die sich auf der Burg von Elinors Vater verabschiedet haben.
Mary Hoffman erzählt in Troubadour den Untergang der okzitanischen Kultur in Südfrankreich nach. Das könnte trocken sein, ist es aber nicht. Über ihre Hauptfiguren Elinor und Bertran lässt sie die Zeit lebendig werden und zieht den Leser immer wieder mit ins Geschehen und an die unterschiedlichsten Orte. Mal erlebt man die Handlung aus Elinors Sicht, mal aus Bertrans Perspektive.
Mary Hoffman erweckt die damalige Zeit in ihrem Buch wieder zum Leben und lässt den Leser bangen und hoffen, wie es mit den Hauptfiguren wohl ausgehen mag. Denn eins ist klar: Weder für Elinor noch für Bertran wird es leicht. Sie müssen sich durchschlagen, verlieren Freunde und Familie, müssen die Welt anders sehen als zuvor, denn so wie früher wird es nie wieder werden.
Darin liegt auch die Stärke des Buchs: Es beschönt nichts.
FAZIT
"Troubadour" ist sehr schön und spannend geschrieben, ein Buch das man noch nachts unter der Decke liest, weil man wissen muss, wie es ausgeht. Es ist ein Buch über Liebe, Krieg und Frieden, das, auch wenn es im Mittelalter spielt, aktueller nicht sein könnte. Sehr zu empfehlen!
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