Todesschütze - Traces 1
- Rowohlt Rotfuchs
- Erschienen: Januar 2009
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- Rowohlt, 2005, Titel: 'Framed!', Originalausgabe
wie eine Folge CSI
Der 16jährige Forensische Ermittler Luke Harding hat alle Hände voll zu tun: Er muss den Todesschützen stellen!
Dumm nur, dass die Spuren (= Traces) dabei auch zu ihm als Täter führen …
Luke hat seine Prüfung zum Forensischen Ermittler gerade eben bestanden, als ihm auch schon sein erster Fall übertragen wird: Ein Mitschüler ist mit einem Pfeil ermordet worden. Während Luke noch nach dem Täter sucht, geschieht auch schon der nächste Mord, und dann noch einer.
Bis hierhin klingt die Geschichte nicht sonderlich spektakulär, eher nach etwas, das man schon diverse Male in ähnlicher Form gelesen hat: Ein Serientäter treibt sein Unwesen, und ein Ermittler heftet sich an seine Fersen. Zu etwas Besonderem wird dieses Buch durch die Ansiedelung in einer zeitlich nicht näher definierten Zukunft. Die Welt hat sich verändert, England hat sich verändert. Wie sehr, erfährt der Leser erst nach und nach. Der wichtigste Unterschied zu heute sind wohl die Autoritäten, die in der Hierarchie ganz oben stehen und u.a. vorschreiben, wer mit wem eine Partnerschaft eingeht.
Wichtig für die Arbeit als Forensischer Ermittler und speziell für Luke ist hier ein Mobiler Analyse- und Labor-Computer, kurz Malc genannt, der ihm schwebend auf Schritt und Tritt begleitet. Malc führt nicht nur sämtliche Analysen per Scan durch, sondern speichert auch alle Fakten ab und wertet diese aus. Als technisches Gerät handelt er stets objektiv und emotionslos, ist also definitiv kein menschlicher Ersatz, obwohl man dies durch die vielen Gespräche zwischen ihm und Luke fast vergisst. Durch Malcs rein logische Sichtweise landet Luke leider als Hauptverdächtiger auf der Täterliste und kommt so in die absurde Situation, gegen sich selbst ermitteln zu müssen.
Der Leser begleitet das ungleiche Team nun bei seinen Ermittlungen und Untersuchungen, die so spannend und unvorhersehbar dargestellt sind wie eine Folge "CSI".
Luke ist durch und durch sympathisch. Als Schüler gehörte er stets zu den Unruhestiftern und hat seine vielseitigen Talente hauptsächlich für Streiche eingesetzt. Doch er verfügt trotzdem über soziale Kompetenz, was sich schließlich auch bei seinen Ermittlungen zeigt. So richtet er sich zum Schutz einiger Zeugen nicht streng nach den Vorschriften, kann es aber dann doch nicht lassen, sich mithilfe seiner neuen Machtbefugnisse ein wenig für die Behandlung durch den ein oder anderen Ausbilder zu revanchieren. Trotz all des Unfugs, den er in der Vergangenheit fabriziert hat, sind seine Noten immer hervorragend gewesen. Dies hat ihn bei den Ausbildern den diskussionswürdigen Spitznamen Diamant eingebracht.
Lukes Karriere steht zwar erst am Anfang, doch die Erwartungen in ihn sind hoch. Insgesamt könnte es für ihn also nicht besser laufen, doch da sind immer noch die Autoritäten: Luke liebt Jade und Jade liebt Luke, doch sie werden niemals zusammensein dürfen. Luke ist Forensischer Ermittler, Jades Leidenschaft gehört der Musik, und dies macht eine gemeinsame Zukunft unmöglich. Andere Partner sind bereits ausgewählt worden, für schmerzhafte Momente ist also gesorgt.
Vor allem die Gespräche mit Malc haben mir sehr gefallen. Obwohl Luke ganz genau weiß, dass sich der Computer nur nach Logik und Fakten richtet, scheint er dies die meiste Zeit zu ignorieren. Er betrachtet ihn eher als denkenden und fühlenden Freund, dem er gerne ironische Sprüche unterjubelt und dessen Wortschatz er beständig erweitert.
Während man also gespannt verfolgt, wie Luke mit Malcs Hilfe den Fall aufklärt, gibt es viele lustige Momente, bis schließlich in einem für Luke beinahe tödlichen Finale der Mörder entlarvt wird.
FAZIT
Luke Harding sollte als Konkurrent von Alex Rider nicht unterschätzt werden! Er ist ebenso sympathisch, mutig und selbstständig wie dieser, und die Ansiedelung in der nicht näher definierten Zukunft samt ihrer willkommenen und unwillkommenen Änderungen verleihen der Geschichte zusätzliche Würze.
Malcolm Rose, Rowohlt Rotfuchs
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