Fiese Finsterlinge (3)
- Penhaligon
- Erschienen: Januar 2011
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Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Von Erinnerungs-Dieben und Zwischenwelten"
Alex möchte doch nur diesen Schwan befreien, der sich im Schlick des Themse-Ufers in einem Draht verfangen hat. Dabei aber findet sie einen silbernen Armreifen mit einem geheimnisvollen, blauen Stein, in dem ein besonderes Leben zu pulsieren scheint. Und nichts ist mehr so, wie es einst war. Denn seit sie den Armreif trägt, taucht immer wieder dieser geheimnisvolle Junge in ihrem Leben auf: Callum. Nachdem erst einmal die Kommunikations-Hürde überwunden ist, kann sich Alex ein Leben ohne Callum nicht mehr vorstellen. Mehr und mehr lässt sie sich auf die verrückte Geschichte ein, die ihr der Junge, der in einer Zwischenwelt lebt, erzählt. Und muss dabei höllisch aufpassen, dass ihre schönsten Erinnerungen nicht von Callums Leidensgenossen gestohlen werden.
S.C. Ransom packt alles in die Geschichte hinein, das sich eine junge Leserin wünschen kann: Es geht um eine toughe Heldin, ein uraltes Geheimnis und viel Mystik. Und natürlich geht es um Liebe. Mit dabei sind eine Prise Humor und eine etwas größere Portion Spannung. Also kann eigentlich nichts schiefgehen. Eigentlich. Denn mit ihrer Mischung hat S.C. Ransom nicht ganz ins Schwarze getroffen. Das aber nicht etwa, weil die Idee als solche nicht funktionieren könnte, sondern weil sich die Story, je weiter sie fortschreitet, von ihrer Art her zu verändern beginnt. Die humorvolle Note macht einer düsteren Niedergeschlagenheit Platz, was zwar zum Grundthema des Romans nicht ganz unpassend ist, aber dem erfrischenden Erzählstil zu Beginn des Buches zuwider läuft. Es ist aber genau diese humorvolle Note und das noch nicht durchschaubare Geheimnis, die "Nur ein Hauch von Dir" zunächst faszinierend und dann zu einem Pageturner machen.
Je mehr Alex von der wirren Welt, in der Callum gefangen ist, erfährt, desto flacher wird die Geschichte für die Leserinnen und Lesern. Das Funkeln zwischen Alex und Callum, das zunächst für etliche Verwirrung gesorgt hat, verschwindet und macht dem etwas banalen Wunsch der beiden Platz, eine Lösung für die in ihren trüben Empfindungen gefangenen Seelen zu finden. Allzu schnell wird den Lesern dabei klar, dass der Fluss, der nahe jener Stelle in die Themse fließt, an der Alex den Armreif gefunden hat, eine Rolle im Ganzen spielt. Natürlich wird da der Wunsch wach, zu ergründen, was es mit diesem Fluss auf sich hat. Die Suche nach dem Hintergrund wird aber nicht in der Konsequenz umgesetzt, die man sich wünschen möchte. So bleibt die Geschichte seltsam unstrukturiert und wirkt vorübergehend auch da und dort unlogisch. Man muss immer wieder zurückblättern, um sich zu vergewissern, dass man nicht gedanklich an einer entscheidenden Stelle falsch abgebogen ist.
FAZIT
"Nur ein Hauch von Dir" folgt einem interessanten Ansatz und bietet zunächst auch eine höchst amüsante Lektüre. Leider vermag es die Autorin nicht, ihren Stil bis zum Schluss beizubehalten, weshalb die Story je länger je mehr an Tiefe verliert und bis zum Schluss in recht seichtem Gewässer dümpelt. Der Roman hat – vor allem jungen Leserinnen – durchaus etwas zu bieten, doch leider wurde viel vom Potenzial, das in der Geschichte steckt, verschenkt. So sollte man nicht mit zu hohen Erwartungen an den Roman herangehen. Für ein paar nette Lesestunden ist er aber auf jeden Fall gut.
Seattle fest im Griff der Dämonen
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Seattle fest im Griff der Dämonen"
Zum dritten Mal müssen wir hilflos miterleben, wie die eigentlich im Haus ihres Dämonenhüters gefangen gehaltenen Dämonen die amerikanische Küstenstadt Seattle heimsuchen.
Erinnern wir uns zurück: Ein Dämonenfresser bedrohte die von Nate gefangen gehaltenen Dämonen, so dass sich unser junger Dämonenhüter gezwungen sah, die Gefängnistüren seines alten Hauses auf dem Hügel weit zu öffnen und die bislang sicher verwahrten Dämonen freizusetzen. Während diese sich ihrer neuen Freiheit erfreuen und anfangen, Schabernack zu treiben, macht Nate sich auf, Rache für die Ermordung seiner Eltern zu nehmen.
An Bord eines kleinen Bootes begibt er sich auf die Suche nach dem Wasserdämon, der vor Jahren dafür sorgte, dass Nate als Waise aufwuchs. Dumm nur, dass dieser ihn zuerst entdeckt und das Boot zu Kleinholz verarbeitet.
Wer nun aber glaubt, dass das Schicksal für unseren Helden ein feuchtes Grab in den Tiefen des Meeres bereit hält, der reibt sich verwundert die Augen.
Mitten auf dem Pazifik treibt ein riesiger Strudel aus Plastikabfall. Seit einigen Jahren schon ist die Tatsache bekannt, dass sich der von Schiffen, aber auch von Land ins Meer gespülte Abfall in gewissen Regionen des Meeres sammelt und zusammenballt. Während organisches Material im salzigen Nass zerfällt, wird der Kunststoff in kleine Teile zerrissen und treibt in immer größeren Massen durch die Weltmeere. Was umweltpolitisch eine Katastrophe ist, erweist sich für Nate als Rettung, stößt er doch auf Umweltaktivisten, die aus dem Abfall eine riesige, schwimmende Insel basteln. Dass ihn die Aktivisten gefangen setzen wollen und ihn eine der uneigennützigen Müllfrauen mit einem lange Kuss bedenkt, trägt nicht unbedingt dazu bei, dass Nate es sich dort gemütlich machen kann.
Währenddessen müssen seine Freunde in Seattle versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Wohin sie auch schauen treiben die Dämonen ihre Spiele. Da werden riesige Statuen zu Leben erweckt, Bücher in der städtischen Bibliothek ihrer Buchstaben beraubt, Fähren zum Kentern gebracht, Müllberge belebt und ein ganzes Football-Stadium geflutet. Eigentlich viel zu viel Verantwortung für drei Jugendliche und einen Luftdämon …
Nicht länger "nur" lustiger Schabernack
Vor gut zwei Jahren startete der Penhaligon Verlag die lustige Dämonen-Reihe von Royce Buckingham. Standen im ersten Teil noch zwerchfelltrainierende Abenteuer auf dem Plan, die mit Situationskomödie und Slapstickeinlagen den Leser zum herzhaften Lachen anregten, so hat sich der Ton zwischenzeitlich gewandelt. Nicht länger geht es nur um lustige Streiche der kleinen Dämonen. Stattdessen wachsen mit ihren Gegnern auch die Gefahren für unsere Dämonenhüter.
Ohne Vorkenntnis der beiden ersten Titel wird sich der Leser in der Handlung nicht mehr zurechtfinden können. Immer wieder wird auf frühere Geschehnisse Bezug genommen, während unsere Helden versuchen, nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das von Unschuldigen zu retten.
Geschickt lässt der Autor hier ernste Themen mit einfließen – die Wichtigkeit von Büchern findet dabei ebenso unterhaltsam wie nachdenklich machende Aufnahme im Buch, wie umweltpolitisches Gedankengut. So prangert der Autor geschickt, versteckt in der kurzweiligen Handlung, das Problem der Abfallentsorgung an. Nicht nur die ständig wachsenden, das Grundwasser und die Luft verpestenden Müllberge in unseren Deponien, sondern auch die Müllstrudel auf unseren Weltmeeren geraten hier ins Fadenkreuz des Autors. Das alles aber so geschickt und phantasievoll aufbereitet und in die Handlung integriert, dass es kaum auffällt.
Die Handlung selbst präsentiert sich spannend und kurzweilig; ein dämonisches Daumenkino, das die Seiten jeweils unten rechts ziert, hat der Verlag auch noch spendiert.
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