Der Ring der McCallums
- Ueberreuter
- Erschienen: Januar 2011
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- Ueberreuter, 2011, Originalausgabe
seichte Abenteuer im mittelalterlichen Schottland
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "seichte Abenteuer im mittelalterlichen Schottland"
Nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau trägt der Clanchief der McCallums ihren Ehering als Glücksbringer am Finger. So lange der Ring im Besitz seiner Familie ist, so lange, sagt er, wird es Glück und Liebe geben.
Seine Tochter behütet er gut, und obwohl Catherine ein selbstbewusstes Mädchen ist, kann man sie dennoch als brav und gehorsam bezeichnen. Dies ändert sich, als der junge Tempelritter Sir Cameron als Gast auf der Burg ihres Vaters Aufnahme findet. Catherine verliebt sich Hals über Kopf in den gutaussehenden Mann, doch dann beschuldigt ihn ausgerechnet der beste Krieger ihres Vaters, den bedeutenden Ring gestohlen zu haben. Catherine ist sich sicher: Ewan McNairs Unterstellung ist falsch, weil er eifersüchtig ist. Als sie zudem erfährt, dass sie ausgerechnet ihn heiraten soll und Sir Cameron Gefahr läuft, wegen des unterstellten Diebstahls seine Hand zuu verlieren, verhilft sie ihm zur Flucht - und begleitet ihn.
Eingebettet ist die Geschichte von Catherine und Cameron in eine Handlung, die Jahrhunderte später spielt. Die junge Katie, ganz neu in ihrem Job als Fremdenführerin, trifft unter ihren Gästen auf einen jungen Mann, der ihr Herz höher schlagen lässt. Als sie in der Kapelle, die mit zu ihrer Tour gehört, stürzt, reißt sie die Ohnmacht ins mittelalterliche Schottland ...
Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf Catherine und Cameron:
Catherine bleibt recht blass, dürfte aber für eine junge, schottische Adelstochter des Mittelalters wahrscheinlich geradezu rebellisch wirken. An der Seite eines möglichen Diebes ausreißen, der ihr durch sein Gelübde auf ewig entsagt bleiben wird - da sind Herzschmerz und Probleme vorprogrammiert. Doch bei aller Liebe bleibt Catherine in ihren Handlungen noch nachvollziehbar vernünftig. (Sie weiß einfach, dass Sir Cameron den Ring nicht gestohlen hat, also kann sie auch nicht zulassen, dass er wie ein Dieb bestraft wird.)
Ob man den jungen Tempelritter attraktiv findet, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Als von Grund auf ehrlicher Mensch, der stets seinen Verpflichtungen nachkommt, außerdem sehr gut aussieht und ein ausgezeichneter Kämpfer ist, ist er zwar sympathisch, dem ein oder anderen werden gerade deshalb aber die so dringend notwendigen Ecken und Kanten fehlen.
Leider zieht sich die Handlung um die beiden wenig überraschend und recht vorhersehbar dahin. Vieles wirkt konstruiert. Ob es nun die überraschend einfache Flucht aus der heimatlichen Burg, das Belauschen von wichtigen Gesprächen oder das Auftauchen bestimmter Personen ist, Catherines Weg verläuft trotz angeblicher Umwege recht entspannt und nicht gerade bedrohlich. Dadurch kommt schnell Langeweile auf, und irgendwie erhält man den Eindruck, Schottland sei ein kleines Dorf, wo es nicht weiter verwunderlich ist, wenn man sich an den richtigen Straßenecken rein zufällig über den Weg läuft.
Die Rahmenhandlung um Katie, die sehr erfrischend und sympathisch daherkommt, wirkt leider wie überflüssiges Beiwerk, das einzig und allein dazu zu dienen scheint, der Story ein Happy End zu geben.
FAZIT
Trotz ansprechender Kulisse (das Schottland des 14. Jahrhunderts) und den notwendigen Zutaten (von unerfüllter Liebe über Verrat bis zu einer Verschwörung) für eine rundherum abenteuerliche Geschichte weiß "Der Ring der McCallums” nicht zu überzeugen. Die einzelnen Stationen von Catherines Reise wirken zu konstruiert, die Charaktere bleiben langweilig.
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