Der Wind trägt die Worte - Geschichte und Geschichten der Juden
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Das Ende der Welt - oder: Die Götter kehren zurück."
Das Ende der Welt ist gekommen.
Nein, kein Atomkrieg, keine Umweltverschmutzung! Auch kein Killervirus oder Meteor wird alles Leben auf Erden auslöschen.
Es sind die alten Götter, die sich regen!
Die Ketten gesprengt und aus ihren Kerkern befreit hat ein Mann: Dr. John Dee.
Einst Unsterblicher im Dienst von Osiris und Isis, ist er heute Besitzer der magischen Schwerter und des Codex´ Abraham des Weisen.
Josh, einer der beiden geweissagten Zwillinge, befindet sich in seiner Begleitung. Außerdem hat er mit den Kraftschwertern die Durchgänge zu Xibalba, den Schattenreichen, zerstört. Die Wesen des Älteren Geschlechts sollen vergehen; Mars Ultor, Prometheus und ihre Brüder und Schwestern, aber auch die Archonen und die Erdenfürsten will er vernichten. 10.000 Jahre in der Vergangenheit will Dr. Dee Danu Talis mit all seinen Einwohnern vernichten. Ein Plan, der verhindert werden muss, sonst droht das Ende der Humani - und damit der Welt, wie wir sie kennen.
Jetzt bist Du verwirrt. Was nur erzählt der Typ da?
Also beginnen wir am Anfang. Vergesst alles, was man Euch in der Schule mühsam eingetrichtert hat. Nichts, was Euch Eure Lehrer in Geschichte erzählt haben - Ja, das war der Unterricht, in dem Ihr immer mit den schweren Augenlidern zu kämpfen hattet! - ist wahr. Nicht etwa Darwin hatte recht, schon lange vor den Menschen gab es Hochzivilisationen auf der Erde.
Die Erdenfürsten wurden von den Archonen abgelöst, diese dann von den Wesen des Älteren Geschlechts. Letztere haben dann die Humani, die Menschheit, geschaffen. Und voila, da sind wir wieder.
Allerdings wollen nicht alle früheren Götter sich damit abfinden, dass ihre Zeit vorbei ist. Seit Generationen lassen sie ihre Agenten, Menschen, die sie mit körperlicher Unsterblichkeit geködert haben, in ihrem Sinne handeln, wollen zurück an die Hebel der Macht. Prophezeiungen wissen von einem Zwillingspaar zu erzählen - eine goldene und eine silberne Aura sollen sie auszeichnen – das entscheidend in den letzten Kampf um die Zukunft der Welt eingreifen wird. Einer wird die Welt vernichten, eine sie retten, so die etwas verwirrende Aussage.
Nicholas Flamel, der unsterbliche Alchemist, und seine Frau, die Zauberin Perenelle, suchen und finden die Zwillinge, erwecken ihre magischen Gaben und versuchen, sie auf den rechten Weg zu führen. Doch wie es vorhergesagt wurde, verfällt einer der beiden den Einflüsterungen des Bösen - nur wer, das ist noch die Frage ...
eine kurze Bemerkung zum All Age-Trend
Seit einigen Jahren gibt es sie wieder, Bücher, die nicht eindeutig ein Lesealter ansprechen, sondern die von jungen Menschen ebenso begeistert verschlungen werden wie von Erwachsenen.
Hier haben sich insbesondere die All Age-Verlage mit ihren phantastischen Büchern verdient gemacht. Seien es beispielsweise die "Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare bei Arena, Kai Meyers wunderbare Trilogien bei Carlsen, Lübbe und Loewe oder Derek Landys skurrile "Skulduggery Pleasant"-Serie bei Loewe, die Bücher verkaufen sich wie warme Semmeln und veranlassen Menschen jeden Alters, wieder zum Medium Buch zu greifen.
Und dies ist gut so, geht doch nichts über Nachschub für die eigene Phantasie!
Auch cbj/cbt hat entsprechendes Lesefutter im Angebot: Christopher Paolinis "Eragon"-Romane sind hier ebenso zu nennen wie Jonathan Strouds "Bartimäus"-Bände - und eben vorliegende Serie um den unsterblichen Alchemisten Nicholas Flamel.
Suchtcharakter garantiert
Sechs Bände umfasst die Sage um den unsterblichen Alchemisten, dem der Autor zumindest in englischen Sprachraum noch zwei Kurzgeschichten um Figuren aus den Romanen beigegeben hat. Ob diese noch übersetzt werden, bleibt abzuwarten.
Wie man meiner Zusammenfassung entnehmen kann, ist die Handlung für Leser, die die ersten Teile nicht gelesen haben, kaum nachvollziehbar. Wer allerdings dem Scott´schen Erzählvirus verfallen ist, der wartet voller Ungeduld auf die weiteren Bände.
Was aber zeichnet die Romane aus? Nun, es ist ein unheimlich hohes Tempo, das der Autor hier vorlegt. Die Handlung aller sechs Romane - der abschließende Teil erscheint im Mai im anglo-amerikanischen Sprachraum, bei uns wird es vermutlich Ende diesen, Anfang nächsten Jahres so weit sein - umfasst einen Zeitraum von lediglich ein paar wenigen Tagen, auch wenn Zeitreisen immer wieder dafür sorgen, dass Zeit als solche relativ wird.
Zweites Pfund, mit dem Scott wuchert, sind seine Gestalten: Prometheus, Shakespeare, Billy the Kid, Machiavelli, der Compte de Saint Germain, Jeanne d´Arc, Osiris und Mars - Scott bedient sich aus der realen wie sagenhaften Geschichte und greift sich die faszinierendsten Gestalten heraus. Dass diese dann trotz all ihrer Unterschiede glaubhaft miteinander interagieren, ist das Erstaunliche.
Verpackt hat der Autor diese Bestandteile in eine Weltenidee, die sagenhafte Vorbilder aufgreift. Diese ergänzt er mit Eigenkreationen und schafft letztlich ein neues Ganzes, das interessant und faszinierend daherkommt. Atlantis und der nordische Weltenbaum, indische Mythen und indianische Sagen, die ägyptische wie die griechische Götterwelt, stoßen hier zusammen, vermischen sich und bilden die Kulisse für die actionreiche Handlung.
Und diese rast erneut förmlich voran.
FAZIT
Voller Leichtigkeit, dafür stilistisch eher minimalistisch gestrickt, reißt uns das Abenteuer mit und lässt uns kaum Zeit zum Atemholen. "Der schwarze Hexenmeister" ist bestes Kopfkino, ein Actionknaller aus Irland, der die Zeit bis zur Auflösung der Rätsel im sechsten Band lang werden lässt.
Historische Fakten, erläuternde Zeit-Berichte, poetische Erzählungen verdichten sich zu einem intensiven und fesselnden Leseerlebnis Flucht und Vertreibung, Aufbruch und Diaspora kennzeichnen die wechselvolle Geschichte des jüdischen Volkes. Doch dieses Buch möchte nicht nur historische Fakten wiedergeben, sondern einen anderen Blickwinkel auf dieses Stück Weltgeschehen eröffnen. Drei Erzählebenen verdichten sich zu einer vielseitigen und tiefgehenden Darstellung der Geschichte der Juden – eine ausgedehnte Reise durch Länder, Völker und Jahrhunderte. In alle Windrichtungen führt der oft dornige Weg durch Raum und Zeit: vom Zweistromland über Jerusalem nach Andalusien und Deutschland, nach Prag, Venedig und Konstantinopel. Wir begegnen fiktiven Figuren, biblischen Gestalten, und auch weniger bekannten, jedoch nicht weniger beeindruckenden Persönlichkeiten … Eindrücklich erzählt Waldtraut Lewin nicht nur von Vertreibung und Schrecken, sondern auch von Hoffnung, von Menschen, die mutig ihren Weg gingen …
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