Die Dämonenfängerin (1) - Aller Anfang ist die Hölle

  • Fischer
  • Erschienen: Januar 2011
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  • Fischer, 2011, Titel: 'The Demon Trappers 1. Forsaken', Originalausgabe
Die Dämonenfängerin (1) - Aller Anfang ist die Hölle
Die Dämonenfängerin (1) - Aller Anfang ist die Hölle
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Sanja Döttling
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Jugendbuch-Couch Rezension vonMär 2012

Riley Blackthrone hat einen etwas anderen Berufswunsch: Sie lässt sich von ihrem Vater zur Dämonenfängerin ausbilden. Im Atlanta des Jahres 2018 ist dieser gefährliche Berufsstand zwar geächtet, aber auch gebraucht: Die Diener des Teufels wüten in der Stadt. Zum ersten Mal in dem langen Kampf schließen sich die einzelgängerischen Dämonen zusammen, um gemeinsam auf die Menschheit loszugehen. Für die junge Riley, den brummigen Beck und die anderen Dämonenfänger brechen dunkle Zeiten an.

Aus allen Ecken und Löchern kriechen sie, die Dämonen. Die Kleinen sind noch ganz niedlich, sie stibitzen glitzerndes Zeugs und spucken mit neongrünem Speichel. Die Großen dagegen können mit einem Fingerzucken ganze Häuser dem Erdboden gleich machen. Das Sammelsurium an kuriosen Kreaturen sieht ein bisschen so aus wie Luzifers Pokemon-Arena. Und ungefähr so ernst sollte man das Buch auch nehmen.
Dann müsste man sich nicht über den unheimlich gläubigen Gutmensch Simon aufregen, in den sich Riley verliebt. Oder die wochenlange Totenwache auf den Gräbern Verstorbener, damit die Totenbeschwörer sie nicht wieder ausgraben und zu willenlosen Zombie-Sklaven machen können, die alten Frauen Handtaschen hinterhertragen.
Dann wäre es auch lustig, wie flach die Charaktere sind. Ein Anti-Held, dem dieses Label scheinbar mit roten Leuchtbuchstaben auf die Stirn tätowiert ist, so dass auch weit entfernte Passanten es sehen können. Eine Heldin, die streckenweise so dumm ist, so dass es wirkt, als würde ihre tägliche Denkzeit fünf Minuten nicht überschreiten dürfen.

Auch die Handlung selbst ist streckenweise zu skurril, um selbst mit ernsthaften Bemühungen noch tragisch zu wirken. Der Vater von Dämonen getötet? Kein Grund für die 17-jährige, ihren gefährlichen Job an den Nagel zu hängen und einen harmloseren Beruf zu wählen. Was einen gestandenen Mann mit jahrelanger Erfahrung ins Grab bringt, kann für einen Teenager doch nur ein Kinderspiel werden! Und während man das Grab des verstorbenen Erzeugers bewacht, kann man ja auch seinen Kollegen aufreißen - und den heißen Dämonenjäger aus dem Vatikan.

FAZIT

Nimmt man das Buch also nicht ganz ernst, ist es irgendwie lustig, häufig jedoch auf unfreiwillige Art. Nur leider reichen ein paar Witze nicht, um über 500 Seiten Lektüre zu tragen. Vor allem nicht, da die "Dämonenfängerin" eine Serie ist und am Ende erstmal nichts aufgelöst wird.
Wer komische Bücher und Geschichten über Dämonen mag, wird mit dieser Serie trotz allem etwas anfangen können. Die Welt, die hier skizziert wird, ist trotz der oberflächlichen Charaktere in sich schlüssig und interessant. Von den oben angesprochenen Kritikpunkten abgesehen könnte sich auch die große Rahmenhandlung als spannend entpuppen - da müssen allerdings die nächsten Bände abgewartet werden.

Die Dämonenfängerin (1) - Aller Anfang ist die Hölle

Jana Oliver, Fischer

Die Dämonenfängerin (1) - Aller Anfang ist die Hölle

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