Sephira (1) - Die Bruderschaft der Schatten
- Ueberreuter
- Erschienen: Januar 2010
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- Ueberreuter, 2010, Originalausgabe
Die Fürstentochter aus dem hohen Norden im Reich der Assassinen
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Die Fürstentochter aus dem hohen Norden im Reich der Assassinen"
Man schrieb das Jahr 1170, als der Franke Gabriel, Sohn eines Fassmachers, sich dem Ruf der Prediger anschloss, um im Heiligen Land gegen die Muselmanen zu ziehen. Sieben Jahre später wird er bei der Schlacht um Jerusalem schwer verwundet und gerät in Gefangenschaft. Doch selbst der Kerker vermag seinen unbändigen Lebenswillen nicht zu brechen.
Dies erregt das Interesse einer geheimen Bruderschaft. Die Assassinen, denen die Tochter einer Lumina die Unsterblichkeit verschafft, suchen dringend nach Nachwuchs. Und solch ein Angebot lehnt selbst ein gläubiger Kreuzritter nicht so einfach ab. Keine Angst mehr vor Krankheiten und den Tod nicht mehr zu fürchten - ist das nicht das Paradies auf Erden?
Selbst wenn man dafür Unschuldige meucheln muss, ist das ewige Leben den Preis allemal wert. So denkt Gabriel am Anfang.
Doch nur zu bald kann er die Augen vor den Nachteilen seiner neuen Existenz nicht länger verschließen. Freundschaften und eine Familie sind ihm nicht gegönnt, denn die Menschen, die ihm nahestehen, bemerken doch sonst, dass er nicht altert. So ist sein Leben von Einsamkeit geprägt.
Eines Tages findet er am Strand eine Schiffbrüchige. Die Tochter eines Fürsten aus den Nordlanden, die es ihm mit ihrer bleichen Haut, noch hellerer Haarfarbe und ihrer direkten, mutigen Art sofort antut. Dass Sayd, der Anführer der Gilde, diese zur neuen Spenderin des lebensverlängernden Elixiers machen will, kann er nicht verhindern, zumindest aber kann er ihr eine gute Ausbildung in den Künsten des Krieges zukommen lassen. So bereiten er und seine Brüder die junge Frau in der Folge auf ihre Prüfungen vor. Sie lernt Arabisch zu sprechen und zu schreiben, wird in die Mysterien des Kampfes eingeführt und muss erste Prüfungen bestehen. Dabei kommt sie den Brüdern näher, erfährt deren Geschichte, macht sich aber auch Feinde. Und sie muss erkennen, dass in der Gilde selbst Uneinigkeit herrscht. Während Sayd Saladin als gerechten Herrscher des Landes sieht und die Gilde in eine Vereinigung umwandeln will, die dem Schutz des Friedens und der Menschen dient, sehen andere die Assassinen als Instrument für ihre eigenen Machtgelüste …
Lebendige Geschichte und jede Menge Dramatik
Corina Bomann legt uns eine spannende, zum Teil mitreißende Geschichte vor, die den Leser in die Zeit der Kreuzzüge entführt.
Dabei nutzt sie ihren fesselnden Text dazu, uns eine mutige junge Frau als Erzählerin vorzustellen, die sich in einer Welt, die ganz auf die Bedürfnisse der Männer ausgerichtet ist, ihren Platz erst erobern muss.
Gleichermaßen berichtet sie uns von der damaligen Zeit. Geschickt lässt sie historische Personen auftreten, berichtet von politischen und wirtschaftlichen Allianzen, aber auch vom alltäglichen Leben der Menschen. Die damals bereits existierende Judenverfolgung wird ebenso zum Thema wie die drei Religionen, die Jerusalem als wichtigste Stadt unbedingt für sich einnehmen wollen. Dabei gelingt es Corina Bomann, die Eigenheiten der Religionen im alltäglichen Leben mit einfließen zu lassen. Hier wird Geschichte lebendig, erleben wir den Orient in all seiner Pracht.
FAZIT
Es gibt Geheimnisse, Verrat und Mord - immerhin sind Assassinen die Auftragsmörder ihrer Zeit - Kämpfe und Abenteuer zuhauf, so dass die Seiten sich wie von selbst umblättern. Hier verbindet sich Wissen mit Unterhaltung, Spannung mit Fakten, so dass der Leser im Vorbeigehen viel Wissenswertes über die damalige Zeit mitnimmt. Hinzu kommt eine phantastische Handlung voller Überraschungen, das Ganze wohl verpackt in einen flüssig zu lesenden Plot. Jugendbuch, was willst du mehr?!
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