TimeRiders (1) - Wächter der Zeit
- Thienemann
- Erschienen: Januar 2012
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- Thienemann, 2010, Titel: 'TimeRiders', Originalausgabe
Die Zeit ist ein gefährliches Terrain
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Die Zeit ist ein gefährliches Terrain"
Stell Dir einmal vor, dass Zeitreisen möglich wären. Du könntest mal kurz einen Ausflug zu den Dinosauriern machen, Jesus, Mohammed oder Buddha besuchen, das brennende Rom sehen. Das wäre doch was, oder?!
Natürlich könntest Du auch in die Vergangenheit reisen und versuchen, Unrecht und Elend aufzuhalten. Man könnte Diktatoren töten und Kriege verhindern.
Nur, dass dann vielleicht gleich die ganze bekannte Welt mit über den Jordan gehen würde, denn die Geschichte würde komplett neu geschrieben werden.
Nachdem das auch unsere ach so tollen und weisen Politiker so gesehen haben, wurde die Entwicklung und der Bau von Zeitmaschinen verboten.
Was aber passiert, wenn man etwas nicht darf? - Es wird natürlich trotzdem gemacht!
Und da kommen wir ins Spiel. Die Agency, eine auch uns selbst größtenteils unbekannte Organisation, rekrutiert junge Menschen aus aussichtslosen Situationen, die darüber wachen sollen, dass die Zeitlinien intakt bleiben und niemand etwas ändert. Wir sind die Agenten.
Liam O´Connor sollte eigentlich auf Deck E der Titanic in den eisigen Atlantikfluten ertrinken, Maddy einem Bombenanschlag in einem Passagierjet zum Opfer fallen und Sal in einem brennenden Hochhaus in Indien in Asche aufgehen. Zwei Minuten vor ihrem jeweiligen Tod taucht ein alter Mann auf und bietet ihnen eine Chance: das Weiterleben in einer zweitägigen Zeitschleife und der Einsatz als Zeitagent gegen die Gewissheit des nahen Todes.
Wie würdest du dich entscheiden?
Liam ist als Feldagent vorgesehen, Während die beiden Mädchen für das Erkennen von Paradoxa und die Recherche zuständig sind, wird er zusammen mit einem geklonten und einer künstlichen Intelligenz ausgerüsteten Kämpfer auf Mission entsandt:
Zeitreisende aus der Zukunft haben Hitler vor seinen größten Fehlern bewahrt, ihn dann ausgeschaltet und sich selbst zu den Herren der unter dem Zeichen des Oroboros´ vereinten Welt emporgeschwungen.
Dass Liams erste Mission nicht ganz plangemäß verläuft, verdankt das Team der Tatsache, dass es zunächst nicht ahnt, wann der Eingriff in die Zeit vorgenommen wurde, und Liam von den Nazis gefangen genommen und interniert wird. Als der Führer dann sein Werk gefährdet sieht und es vorzieht, in Feuer und Asche alles mit in den Untergang zu reißen, droht das Ende der Welt.
Actionknaller um die Frage "Was wäre wenn?"
Alex Scarrow legt mit diesem Band den Auftakt einer insgesamt auf neun Romane ausgelegten Reihe um die Abenteuer der Time Riders vor.
Zunächst gilt es, die Handlungsträger einzuführen und die Ausgangslage zu schildern.
Geschickt wählt der Autor hier seine Helden. Ein Junge, der 1912 sterben sollte, dazu zwei Mädchen die 2010 und 2026 jeweils einem Unglück zum Opfer fallen sollten, dienen uns als Erzähler. Ihnen zur Seite stellt er zunächst einen erfahrenen alten Mann und einen fast unbezwingbaren Kämpfer. Als dramatisches Element kommt hinzu, dass Zeitreisen zu Krebs führen und dem Agenten ein baldiger, grausamer Tod droht - von dem Liam noch nichts weiß.
Nachdem das erste Drittel des Romans fast ganz im Zeichen der Einführung steht, geht es danach auf ins Abenteuer.
Hitler und die Zeit des Dritten Reiches dient vielen Autoren als Aufhänger für ihre Handlung. Um so überraschter war ich darüber, dass Scarrow dann nicht einfach dem Führer zum Endsieg oder zum frühen Untergang verholfen hat, sondern Menschen aus der Zukunft die Führung über Hitlers Machtmaschine an sich reißen ließ.
Ihr Motiv, eine friedlich vereinte Welt ohne Krieg und Hunger, ohne gedankenlose Umweltzerstörung oder skrupellose Großkonzerne zu schaffen, ist an sich überzeugend und gut nachvollziehbar herausgearbeitet. Das, und wie ihre Mission dann scheitert, bietet dem Autor die Kulisse für seine rasant aufgezogene Handlung.
FAZIT
Die jeweils recht kurzen Kapitel mit vielen dramatischen Szenen und Cliffhangern sorgen für ein spannendes Lesevergnügen.
Auffällig ist dabei, dass sich der Autor nicht scheut, auch Gewalt, Leid und Tod zu beschreiben. Gerade für ein Jugendbuch hält der Roman hier doch sehr intensive und einprägsame Schilderungen bereit. Das liest sich spannend und packend, und richtet sich an eine Leserschicht ab 14 Jahren.
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