Welche Gefühle hat Müll kurz vor seiner Entsorgung?
Das meint Jugendbuch-Couch.de: "Welche Gefühle hat Müll kurz vor seiner Entsorgung?"
"Wired" ist der dritte Band in Robin Wassermans "Skinned Trilogy" (neu "Cold Awakening Trilogy").
In "Crashed" wurde Rileys Körper zerstört. Als Gegenleistung dafür, dass Riley einen neuen Mech-Körper bekommt, muss Lia Kahn bei BioMax an einem Projekt teilnehmen: in der Realityshow VidLife auftreten und spielen, was die Zuschauer von ihr verlangen. So können die Menschen, die Orgs, sich nach der Vorstellung von BioMax mit den Mechs vertraut machen und vielleicht die Vorbehalte gegen sie verlieren. Damit soll auch die Gewalt gegen die Mechs ein Ende nehmen. Aber die Dinge entwickeln sich nicht so, wie Lia es sich vorstellt.
Der Mech Jude spielt Lia geheime Dokumente über den Autounfall zu, in dessen Folge sie zum Mech wurde. Dies verändert nicht nur ihr Verhältnis zu ihrem Vater. Es kommt auch zur Annäherung zwischen Lia und ihrer Schwester Zoe. Auch findet Lia heraus, dass BioMax ganz andere Interessen verfolgt, als das Verhältnis zwischen Mechs und Orgs zu verbessern.
Freiheit und Eigentum
Ihren künstlichen Körper hasst Lia. Sie fühlt sich in ihm gefangen. Er gehört BioMax. Auf Servern dieses Konzerns ist ihr Bewusstsein als Sicherheitskopie gespeichert und wird regelmäßig aktualisiert. Aber BioMax kann auch Kopien davon erstellen, ohne dass Lia irgendetwas dagegen machen könnte.
Die Mechs sind mittlerweile Gegenstände, haben keine Rechte und können ohne Folgen für die Täter zerstört werden. Schrecklich ist der angeblich der Verständigung dienende Auftritt Lias in VidLife. Von den Zuschauern wird sie ausschließlich wie eine Maschine behandelt. Sie führt während dieser Zeit ein Zombieleben, wie sie es einmal nennt. Die Demütigungen, denen sie ausgesetzt ist, scheinen die Orgs gar nicht wahrzunehmen, aber man darf sich dessen nicht sicher sein.
Die Mechs wollen sich von BioMax befreien. Sie allein wollen auf ihre Erinnerungen und ihr Bewusstsein Zugriff haben. BioMax missbraucht neuronale Strukturen, die den Mechs gestohlen werden, um finstere Zwecke zu verfolgen, die jedoch enorm profitträchtig sind. Verkauft wird dies den Mechs als Beitrag zur Bekämpfung von Krankheit und Elend.
Gegenüber dem zweiten Teil funktionieren manche Charaktere nicht mehr richtig. Vor allem Riley hat sich kaum nachvollziehbar verändert, und Lias Mutter, deren Verhalten nicht erklärt wird, das nicht plausibel ist und die zum Ende hin nicht mehr sie selbst zu sein scheint. Anders hingegen Jude, Lia und Zoe, die als Charaktere glaubwürdig und intensiv weiterentwickelt werden.
FAZIT
Robin Wasserman hat das Ende teils offen gelassen und auch nicht alle offenen Fragen beantwortet. Die Leser und Leserinnen werden nicht zufrieden aus der Trilogie entlassen. Im Gegenteil erwartet sie ein schockierender Schluss.
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